Kleiner Pal / Pal Piccolo - Sergio De Infanti
Von einer schönen Felswand zum Klassiker
Die steilen Kalkwände des Kleinen Pal sind eine der attraktivsten Kletterstellen in Friaul-Julisch Venetien. Es gibt hier gesicherte und zu sichernde Klettersteige, und lange (teils) gesicherte Wanderstrecken.
Der hier vorgeschlagene Weg ist eine der ersten, an diesen Wänden von dem Bergführer Sergio De Infanti aus Ravascletto zugänglich gemachten Routen. Im traditionellen Stil eröffnet, ist sie jetzt sowohl an den Standplätzen als auch an den Klettersteigen gut gesichert. Die sehr kurze Annäherung und der bequeme Abstieg über einen Kriegspfad machen sie zu einem beliebten Klettersteig.
Tecnischen Daten:
- Erste Bergsteiger: S. De Infanti und W. Cucci, 1979
- Schwierigkeit: 4c max
- Länge: 250 m
- Dauer: 2-2.30 Stunden
- Höhenlage: 1.866 m
- Kartographie: Tabacco Verlag 1:25000 Blatt n. 09 – Alpi Carniche - Carnia Centrale
- Material: normale Bergsteigerausrüstung; Hammer und Nägel nicht nötig, eventuell irgendeiner schneller Schutz zur Ergänzung
- Die normale Bergsteigerausrüstung besteht aus:
- Grundausrüstung zum Klettern (Klettergurt, Helm, Schuhe und Klettersteigset mit Falldämpfer)
- 2x60m Halbseilen
- Hammer und ein Bündel Nägel
- Klemmgeräte (1 Set Nuts + 1 Set Friends)
- 1 Expressset (mindestens 10)
- Seilen und Schraubkarabiner für Sicherung der Standplätze und zum Abseilen
Die Kletterstrecke ist sehr einfach, da sie fast komplett ausgerüstet ist. Der schwierigste Teil, eine kurzes Teilstück, liegt im zweiten Abschnitt. Danach folgt eine ganze Reihe von Verschneidungen an den steilen und soliden Wänden der Westkante.
Abstieg
Vom Ende der Felsen folgt man einen steilen Trail, der durch dichte Latschenkiefernwälder emporklettert, über eine mit Seilen gesicherte Strecke führt und dann auf den aus der Richtung des Gipfels des Kleinen Pal kommenden Kriegsweg stößt. Entlang dem Kriegsweg geht es rechts in bequemen Windungen hinunter bis zum Plöckenpass (1.15 Stunden).
GPS-Koordinaten: 33T 0342742; 5163123
Schwierigkeitsskala beim Klettern
Die Bewertungen werden unter Berücksichtigung des guten Wetters und mit der entsprechenden physischen und psychologischen Vorbereitung auf das ausgewählte Niveau durchgeführt. Die Kletterskala entspricht der Einstufung nach UIAA, der Internationalen Union der Alpen-Verbände (UIAA), und greift auf die nach oben offene Skala von W. Welzenbach aus dem Jahre 1925 zurück. Die Schwierigkeiten werden für Freiklettern bewertet, d.h. ohne technische Hilfsmittel zur Fortbewegung. Die einzelnen Grade können noch mit Plus (schwerer) oder Minus (leichter) unterteilt werden.
I. Grad
Es ist die einfachste Form der Felskletterei. Oft besteht schon ein Trail zwischen den Felsen, aber es muss die richtige Stütze für die Füße gewählt werden. Die Hände benutzen oft die Griffe, um das Gleichgewicht zu halten. Schwindelfreiheit ist bereits erforderlich.
II. Grad
Hier beginnt die eigentliche Kletterei. Sie erfordert das Fortbewegen der Gliedmaßen nacheinander und eine richtige Bewegungen. Stützen und Griffe sind reichlich vorhanden.
III. Grad
Die schon steilere oder gar senkrechte Felsstruktur bietet weniger Griffe und Stützen und kann schon Kraftaufwand erfordern. In der Regel werden die Passagen nicht mehr obligatorisch gelöst.
IV. Grad
Griffe und Stützen werden noch seltener und/oder spärlicher. Es wird eine gute auf verschiedene Felsstrukturen (Kamine, Spalten, Kanten usw.) angewandte Klettertechnik sowie ein gewisser spezifischer Fitnesszustand verlangt.
V. Grad
Griffe und/oder Stützen sind ausgesprochen selten und/oder spärlich. Die Kletterei wird schwierig (Felsplatten usw.) oder anstrengend (Entgegenstellung oder Einklemmen in Spalten und Kaminen). Verlangt in der Regel eine vorherige Prüfung der Passage.
VI. Grad
Griffe sind spärlich und so verteilt, dass sie eine besondere Kombination aus gut studierten Bewegungen verlangen. Die Felsstruktur kann zu einer sehr schwierigen anliegenden oder äußerst anstrengenden Kletterei, wo sie überhängend ist, zwingen. Erfordert ein besonderes Training und beachtliche Kraft in den Armen und Händen. Stellt das klassische extreme Klettern dar.
VII. Grad
Es gibt sehr wenige und sehr weit auseinander liegende Griffe und/oder Stützen. Erfordert ein hochentwickeltes Training mit besonderer Entfaltung der Kraft in den Fingern, der Anlagen für Gleichgewicht und der Grifftechnik. Hier beginnt das moderne Sportklettern.
Zustieg:
Vom Plöckenpass für eine kurze Strecke den Markierungen in Richtung Kleiner Pal folgen. Fast sofort den Kriegspfad verlassen und links einem Trail folgen, der links den Fuß der Wände säumt und zum Klettersteig führt - Startnagel und Pfeil auf dem Felsen mit der Aufschrift "Spigolo" verblasst (10 Minuten).