loader
ShowReelAuto

Die österreichisch-ungarische Gegenoffensive am Flondar

Mehr lesen
Nach der am Timavo gescheiterten Operation erklärte das Oberkommando die Zehnte Isonzoschlacht für beendet, die in Anbetracht der Anfangsziele als ein weiterer Misserfolg angesehen werden konnte. Der Monte Santo war unter der österreichisch-ungarischen Kontrolle geblieben, während die berüchtigte Linie Trstelj-Monte Ermada weiterhin unnahbar war.

Die Soldaten waren verständlicherweise weiterhin erschöpft und enttäuscht nach zwei Jahren Krieg. Der Oberst Angelo Gatti, Chef der Geschichtsabteilung des Oberkommandos, schrieb wie resigniert und verzweifelt die Männer während jener Schlacht waren: "sie lehnten sich nicht auf, wenn sie aus den Schützengräben geschoben wurden, gingen sie, aber sie weinten." (Angelo Gatti, "Karfeit: Kriegstagebuch (Mai - Dezember 1917)" ("Caporetto: Diario di guerra (maggio - dicembre 1917)"), Il Mulino, Bologna, 1997, S. 71). Die Vorstellung begann sich auszubreiten, dass noch mehrere Kriegsjahre erforderlich gewesen wären, bevor die mitteleuropäischen Kaiserreiche (imperi centrali) besiegt wären.

Zur Verschlechterung der Lage und der Moral trug die österreichisch-ungarischen Gegenoffensive bei, die darauf gerichtet war, das in den vorangegangenen Tagen verlorene Terrain zurückzuerobern. Die neue und prekäre italienische Linie reichte von der Gegend von Fornaza, über die kleine Ortschaft Comarie, am Hügel des Flondar vorbei und dann längs der Straße zwischen Medeazza und San Giovanni Duino.

Am 3. Juni begann der schwere Beschuss all dieser Ortschaften. Nach 24 Stunden warfen die habsburgischen Militärspitzen die Infanteristen in den Angriff. Obwohl sie gegenüber den Italienern in Unterzahl waren, gelang es den Soldaten von Borojevic in drei Tagen die italienische Linie um anderthalb Kilometer zurückzudrängen und sie noch weiter von Monte Ermada zu entfernen. Es war ihnen gelungen, den strategischen Hügel des Flondar zurückzuerobern. Sie brachen an verschiedenen Stellen durch und zwangen die Soldaten der Dritten Armee (Terza Armata) zurückzuweichen, um nicht umzingelt zu werden. Der wenn auch minimale von Italien in der Zehnten Isonzoschlacht (Decima Battaglia dell'Isonzo) erzielte Erfolg wurde so zunichte gemacht.
 
2010 - 2025 © Itinerari della Grande Guerra - Un viaggio nella storia - admin powered by IKON