Auch innerhalb der Entente (Intesa) änderten sich in den ersten Wochen des Jahres 1917 einige Gleichgewichte. Die wichtigste Neuerung bestand in der Ernennung von David Lloyd George am Ende des Vorjahres zum englischen Premierminister. Der britische Politiker machte sich sofort an die Arbeit und organisierte zusammen mit dem französischen Premierminister Aristide Briand ein Treffen in Rom, um einen neuen Angriffsplan zu besprechen. Das Ziel war es, in die Stellungen der Fronten Bewegung zu bringen, die nach zweieinhalb Jahren anscheinend endgültig blockiert waren.
Die nicht von seinen Militärkommandos geteilte Idee von Lloyd George war die möglichst große Unterstützung von Italien, damit es die Isonzofront durchbräche. Die Einnahme von Triest und der Einfall auf der istrianischen Halbinsel hätte Österreich-Ungarn zum Abzug seiner an der Seite der Deutschen an der Westfront aufgestellten Kräfte gezwungen und einen neuen englisch-französischen Angriff in Flandern ermöglicht.
Die Skepsis der englischen und französischen Militärs wurde von Cadorna geteilt, der über eine Konzentration einer großen Offensive auf dem Karst nicht begeistert war. Dies hätte zu sicheren Repressalien durch die Deutschen geführt, die also unbeweglich an der Westfront einen Angriff im großen Maße im Trentino hätten konzentrieren können. Somit wurde der Plan nicht umgesetzt.
Die offiziellen Treffen, besonders auf militärischer Ebene, wurden auch in den folgenden Wochen fortgesetzt. In den letzten Wintertagen besuchte der englische General die Verteidigungslinien des Karsts und brachte seine Unschlüssigkeiten bezüglich ihres Zustands zum Ausdruck. Wenn Österreich-Ungarn einen Überraschungsangriff hervorgebracht hätte, wäre die italienische Linie höchstwahrscheinlich zerbröckelt. In Anbetracht der Lage trafen sich die italienischen, englischen und französischen Kommandos am 23. März in Udine, um materielle Hilfe für die absolut prekär eingeschätzte Karstfront (fronte carsico) zu formalisieren.