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Die Elfte Isonzoschlacht

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Anfang August bereitete Luigi Cadorna eine neue Offensive am Isonzo vor, die zahlenmäßig die größte jemals gesehene Offensive hätte sein sollen. In der Gewissheit, dass es im Trentino nicht zu Angriffen von Seiten der Männer von Karl I kommen würde, verlegte der General zwölf Divisionen an den Isonzo und wartete geduldig, dass die italienischen Industrien die 3750 Kanonen und die 1900 Minenwerfer mit ausreichend Munition belieferten, die auf einen einzigen Punkt konzentriert wurden: die Hochebene von Bainsizza.

Hierbei handelte es sich um eine Neuerung. Nie zuvor war ein italienischer Angriff in einem einzigen Bereich der Front vorgesehen worden. Die vorangegangenen Erfahrungen hatten angeraten, vorübergehend die Linie Trstelj-Monte Ermada, welche von den österreichisch-ungarischen Soldaten gut verteidigt wurde, laufen zu lassen und die gesamte Offensive zwischen Görz und Tolmein zu konzentrieren, um das Heer von Borojevic unvorbereitet anzutreffen.

Die gesamte italienische Front verfügte in jenem Moment über mehr als eine halbe Millionen angriffsbereite Soldaten. In den ersten Augusttagen fand ein sehr intensiver Beschuss auch mit von bei Punta Sdobba (an der Isonzomündung) eingerichteten schwimmenden Batterien abgeschossenen Bomben und dem massiven Einsatz der Luftwaffe zwischen der Hochebene und dem Monte Ermada statt.
Im Morgengrauen des 19. August begann der Angriff mit der Infanterie. Die Dritte Armee (Terza Armata) rückte leicht östlich vor und erreichte die Trümmer des Dorfes Selo, während es am Wippachtal zu keinem Fortschritt kam. Die Zweite Armee (Seconda Armata) drang hingegen einige Kilometer in der Hochebene von Bainsizza vor und konnte mehr als 11Tausend Gefangene machen und einige zehn Kanonen beschlagnahmen. Alle Mitglieder des Oberkommandos waren von der Leichtigkeit dieser Operation überrascht.
Dieselbe Situation stellte sich nach dem Erreichen des Fußes des Monte Santo am 24. August ein. In wenigen Minuten erreichte das italienische Regiment den Gipfel und nahm so diesen Hügel endgültig in Besitz. Der Enthusiasmus gelangte bis zu den Sitzen der alliierten Länder und Lloyd George überzeugte sich, dass der Große Krieg an einem endgültigen Wendepunkt sei.

Aber in den folgenden Tagen brach das, was ein unaufhaltsamer italienischer Vorstoß zu sein schien, jählings ab. Die Hochebene von Bainsizza bewies, ein sehr schwer zu überquerendes Gelände zu sein, und das Heer gebrauchte mehrere Tage, um die schweren Waffen zu verschieben. Außerdem war das letzte Ziel dieser Operation, der Monte San Gabriele, gut von den österreichisch-ungarischen Soldaten besetzt. In den folgenden 20 Tagen folgten verschiedene Angriffe, die 25 tausend Italienern das Leben kosteten, aber der Gipfel fiel nicht. Am 19. September war es offensichtlich, dass es zu keinem Vorstoß mehr gekommen wäre und die Offensive wurde abgebrochen.
 
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