Wenige Kilometer nördlich von Görz befindet sich der Parco della Pace del Monte Sabotino (auf Slowenisch Sabotin Park Miru), ein grenzüberschreitendes Freilichtmuseum in Italien und Slowenien. Der Rundgang führt zur zweiten österreichisch-ungarischen Verteidigungslinie, die am 6. August 1916 während der Sechsten Isonzoschlacht von der Zweiten italienischen Armee besiegt wurde.
Mit seinen 609 Metern Höhe dominiert der Berg Sabotino einen Teil der isontinischen Ebene, des Collio, einen Abschnitt des Isonzotals und ermöglicht die Kontrolle der Stadt Görz von oben, jener Stadt, die von diesem Berg aus tapfer verteidigt wurde. Im ersten Kriegsjahr scheiterten verschiedene Angriffe mit großen Verlusten an Männern und Energien, bis die italienischen Bataillone es schafften, die dalmatischen Truppen mit einer spektakulären Aktion in weniger als einer Stunde zu vertreiben.
DIE WIEDERAUFGEBAUTE SEILBAHN AUF DER OSTSEITE DES MONTE SABOTINO. IM HINTERGRUND SIEHT MAN DIE EBENFALLS WIEDER AUFGEBAUTE BARACKE DER SOLDATEN
Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt nicht auf italienischem Gebiet, sondern circa zwei Kilometer östlich im Dorf Gonjače, in der Gemeinde Collio (slowenisch Brda). Er ist auf der Straße 402 von Nova Gorica aus erreichbar, oder von der Straße, die von Tolmino her dem Isonzotal entlang führt, und die durch eine Steinpyramide am Anfang einer Schotterstraße leicht erkennbar ist. Von hier aus geht man einen 7 Kilometer langen Weg entlang, der reich ist an Spuren des Großen Kriegs (Maschinengewehrstellungen, durch Bomben entstandene Krater) und an dem Gedenksteine und zwei der drei Pyramiden stehen, die den Ausgangspunkt der italienischen Angriffe auf den Gipfel während der Sechsten Isonzoschlacht symbolisieren.
Am Ende gelangt man zur Hütte Rifugio del Monte Sabotino, der im Jahr 1922 zum Heiligen Gebiet ernannt wurde (wie der Monte San Michele). Das Gebäude, das heute als Informationsstelle, Gaststätte und kleines Museum dient, war bis 1945 die Wohnung des Wächters, und wurde später in die Kaserne für die jugoslawischen Grenzwächter umfunktioniert. Von hier gehen verschiedene Wege aus (alle klar signalisiert): der Weg links führt nach wenigen Gehminuten zur Kaverne der 8 Geschütztunnel; derjenige hinter der Hütte führt hingegen zu einem komplexen Tunnelsystem auf mehreren Ebenen, das zu der ehemaligen Kommandozentrale und zur österreichisch-ungarischen Garnison führte.
Zurück am Ausgangspunkt nimmt man den dritten, sehr einfachen Weg, der rechts von der Hütte beginnt und direkt zum Gipfel (Höhenpunkt 609) führt, von wo man eine wunderbare Aussicht genießt. Entlang des aussichtsreichen Bergkamms sind verschiedene Schützengräben zu sehen und man gelangt zuerst zur Kaverne der 8. italienischen Division und steigt danach zum Höhenpunkt von San Valentino (538 Meter ü.M.) ab, einer zwischen 1500 und 1700 erbauten Einsiedelei. Heute sind die Ruinen merkwürdigerweise ab der Kirche auf slowenischem Gebiet, während sich die Aufenthaltsräume und die Bauernhöfe auf italienischem Territorium befinden.
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DER 600 METER LANGE GRENZSTEIN ENTLANG DES SABOTINO-KAMMS, GENAU AN DER GRENZE ZWISCHEN ITALIEN UND SLOWENIEN. IM HINTERGRUND DER COLLIO FRIULANO.
ALTERNATIV
Für diejenigen, die den Monte Sabotino zu Fuß besteigen wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon hat als Ausgangspunkt die kleine Ortschaft Groppai, auf den Hügeln nördlich von Gorizia. Von der kleinen Straße, die parallel zur „Strada di Osimo“ verläuft, steigt man auf und folgt der alten Militärstraße des Sabotino, wobei man auf einem unbefestigten Weg weiterfährt, auf den man in der 5. Haarnadelkurve trifft. Kurz darauf gelangt man wieder auf die zuvor beschriebene asphaltierte Straße, die links innerhalb von 10 Minuten zum Museum/zur Berghütte führt.