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8 Februar 2020

In Spilimbergo in Osterien und Tavernen

8 Februar 2020
Marina Del Colle

In Spilimbergo in Osterien und Tavernen

Das Gedicht „Sonnabend auf dem Dorfevon Leopardi vermittelt ein akkurates Bild des Eindrucks bei der Ankunft in der bezaubernden Stadt Spilimbergo am Samstagmorgen: Es ist Markttag, und die Bewohner verweilen seit jeher entlang des Corso, einer Fußgängerzone und Open-Air-Lounge, wo auf jeweils 170 Einwohner eine Osteria kommt.
Seit dem Mittelalter hat die Stadt eine wichtige wirtschaftliche Rolle gespielt, insbesondere aufgrund der strategischen Position entlang der historischen Verkehrswege in der Nähe der Furt am Fluss Tagliamento. Und seit jener Epoche dienen die Osterien seitdem als strategische Treffpunkte und Ort der Geschäftsanbahnung.
Zahlreiche friaulische Traditionen bestätigen die zentrale Rolle des Weins und der öffentlichen Geselligkeit mit einem so genannten „Tajut“: Bedeutende Momente im Leben, unter Beweis gestellte Freundschaft oder Gastfreundschaft, Hochzeiten, Beerdigungen, Vertragsunterzeichnungen oder der Abschluss des normalen Arbeitstages werden stets durch ein Treffen in der Osteria besiegelt.


Durch Kontaktaufnahme mit dem städtischen Fremdenverkehrsbüro ist es möglich, sich mit einem so genannten „Accoglitore di città“ (Stadtgastgeber) zusammenzuschließen. Auf diese Weise können Sie kostenlos den Alltag erleben, der noch heute zwischen den beiden Grundpolen der Gemeinschaft pulsiert: Kirche und Osteria.
In der Osteria „Al Buso“ stellen die zahlreichen Kunstfotos an den Wänden, auf denen örtliche Persönlichkeiten und Sehenswürdigkeiten abgebildet sind, einen besonderen Augenschmaus dar und begleiten den Gast auf einer Reise in die Vergangenheit.

In Spilimbergo befindet sich der einzige im Friaul verbliebene Bàcaro (venezianische Taverne), nachdem einige Öl- und Weinhändler Ende des 19. Jahrhunderts vom historischen Hafen Venedigs, Trani, nach Norden zogen, um Verkaufsstellen und Gasthäuser zu eröffnen, mit denen sie oft ein Vermögen erwirtschafteten.

Noch heute kann man die Osterien und Tavernen, die der Hauptstraße gegenüber am jeweiligen Stadtviertelrand in einem „Kammmuster“ angeordnet sind, von zwei Eingängen aus betreten; dies ermöglichte den abenteuerlustigen jungen Männern einst, die Stadt geschützt vor neugierigen Blicken von Ost nach West zu durchqueren, ohne die Hauptstraße entlangzugehen, und zum „Durstlöschen“ einzukehren.

Auch heute noch ist dies ein schönes Erlebnis, jedoch mit regelmäßigen Zwischenstopps in den einzelnen Osterien, um die Seele einer Stadt kennenzulernen!
 
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Marina Del Colle

Ich bin im Bereich der Organisation von Sozialdiensten sowie Sozialhilfe tätig gewesen und habe anschließend im Marketing- und Vertriebsmanagement für ein Unternehmen in einer anderen Region gearbeitet. Ich bin Mutter, Sportlerin und Stadtgastgeberin für die Stadtverwaltung von Spilimbergo. Ich unternehme Reisen mit dem Motorrad, dem Fahrrad und dem Geländewagen rund um die Welt. Nach meiner Rückkehr ins Friaul freue ich mich jeden Tag über den schönen und glücklichen Umstand, dass ich auf diesem großartigen „Spielplatz“ lebe.
 
 

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