Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass Görz nicht nur die uns bekannte Grenzstadt ist, sondern auch reich an Geschichte und, vor allem, vielen Museen. Im Borgo Castello, in der antiken Struktur über der Stadt, sind mehrere davon in den Häusern Formentini, Dörnberg und Taxis untergebracht. Im Einzelnen handelt es sich dabei um das Museum des großen Krieges, das Museum für Mode und angewandte Kunst und um die archäologische Sammlung.

Ich hatte die Gelegenheit, sie alle zu besuchen und fand sie sehr interessant, insbesondere das Museum für Mode und angewandte Kunst und das Museum des großen Krieges. In dem zuletzt genannten können Sie in einer beeindruckenden Umgebung mit gewölbten Steindecken die tragischen Gegebenheiten an der Isonzo-Front im ersten Weltkrieg zurückverfolgen. Nach einer allgemeinen Einführung konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Gegebenheiten des italienisch-österreichischen Kriegs an der Isonzo-Front. Es sind Waffen des Konflikts ausgestellt und dann wird der Alltag der Soldaten beschrieben. Das Leben in den Schützengräben mit allen daran gebundenen Schwierigkeiten und Leiden wird anschaulich durch die Nachbildung eines Schützengrabens im Maßstab 1:1 verdeutlicht.

Das Museum für Mode und angewandte Kunst präsentiert eine Sammlung an Modeaccessoires und Gewändern, die die Jahre vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert zurückverfolgen. Zu den kostbarsten Zierelementen der Bekleidung zählt die Spitze, die im Görzer Gebiet seit dem 17. Jahrhundert große Tradition hat. Ausgesprochen interessant auch der der Verarbeitung von Seide gewidmete Bereich, in dem mich insbesondere eine große Zwirnmaschine aus dem 18. Jahrhundert in ihren Bann zog. Es ist ein einmaliges und originelles Exponat und keine Museumsrekonstruktion. Schon sie allein ist einen Museumsbesuch wert.

Worauf warten Sie noch? Statten auch Sie Görz und ihren Museen einen Besuch ab.