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2 Mai 2017

Primavera tardiva da Tarcento a Nimis

2 Mai 2017
Anna Maria Ometto

Primavera tardiva da Tarcento a Nimis

Ein Nachmittag im Zeichen der Erkundung vom unteren Friaul bis zum Resia-Pass auf der Suche nach Krokusblüten. Ich fahre einfach darauf los. Nach Verlassen von Ciseris lege ich eine erste Autorast hinter Tarcento ein und folge zu Fuß einem Holzpfeil. Zehn Minuten einfacher Fußweg inmitten von Krokussen, Primeln, Leberblümchen und Veilchen. Als wir dann in den Wald eintreten, folgen wir einem starken Rauschen. Und endlich öffnet sich vor uns ein paradiesischer Winkel. Ein tosender Wasserfall stürzt sich von einer Staumauer in einen klaren smaragdgrünen Wasserspiegel und gräbt sich sodann zwischen weißem Geröll sein Bett. Einfacher Anfang des Wegs zum Wasserfall Crosis Wir befinden uns ungefähr auf halber Höhe. Rechts von uns fällt das Wasser des Flusses Torre hinunter, den das Genie von Arturo Malignani zwischen Ende des achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert durch den Bau eines Staudamms und zugehörigen Beckens nutzte. Der Wasserfall Crosis ist künstlich und mit seinen 38 Metern anscheinend der höchste künstliche Wasserfall Italiens. Der Wasserfall nimmt smaragdgrüne Reflexe an. Für Fotografen ist der seidige Effekt garantiert. Wieder beim Auto, folgen wir damit dem Torre, der zwischen dem weißen Geröll kleine Wasserfälle bildet. Etwas nördlicher bleiben wir wieder stehen, um uns dem glasklaren Wasser zu nähern. Wir haben unseren Spaß daran, wie Steinböcke von einem Stein zum nächsten zu springen und uns längs der gut befestigten Holzstege wie Akrobaten zu fühlen. In einem umzäunten und nicht mehr genutzten Häuschen befindet sich ein Fenster, wo Vorbeigehende eine Herzform hinterlassen haben. Gut verankerte Holzstege Wir sind in der Nähe des Mischwalds, im Oberen Torre-Tal, das im Norden vom Val Resia, im Osten von Saipana, im Süden von den Gemeinden Tarcento, Nimis und dem friulanischen Flachland und im Westen von den Bergen der Gemeinden Gemona und Venzone begrenzt ist. Eine zauberhafte Landschaft. Der März dieses Jahres bietet noch wenige Farben: das Weiß der Steine, die grünen Ränder zwischen den ungestümen Spritzern, stilisierte Zweige und Bäume, weitläufige Wiesen mit kleinen Krokussen, die den Effekt blühenden Lavendels ergeben. Primeln und Krokusse In den bewohnten Orten gut gepflegte, schon grüne Gärten, einige Steinstatuen, die entspannte Positionen oder ein lustiges Fallen darstellen. Ein guter Pinsel wäre für einen neuen Impressionismus en plein air willkommen. Der regionale Naturschutzpark der Julischen Voralpen ist nur ca. 30 km von Udine entfernt, dennoch scheint er Lichtjahre von der großen Stadt entfernt. Wir saugen diese Stille, diese Weiten in uns auf. Als wir den Schnee von Pian dei Ciclamini erreichen, kehren wir Richtung Sedilis zurück. Vom Zentrum geht die abenteuerliche Fahrt zuerst auf stark abfallenden Straßen und dann auf der schmalen Straße zur Wallfahrtskirche Madonna della Pace hinauf, die, wie man auf friulanisch so schön sagt: „fas di sintinele a La pas..di dut il Friul, segnal di union dai popui“ , die Hüterin des Friedens in ganz Friaul ist, ein Bindeglied zwischen Völkern. Ein wunderschönes Panorama, ein kreisender Gleitschirm. In 800 Metern Friede und Ruhe, einige Biker und Slow-Touristen, ein paar Hunde an der Leine. Das Tal bietet, so lesen wir auf den Schildern, Gelegenheiten für verschiedene Sportarten. Mountainbike und Klettern, Waldwanderwege, Bergtourpfade, permanente Rundwege, bislang einzigartig in Friaul-Julisch Venetien. Erfüllt von weitreichenden Eindrücken begeben wir uns auf den Heimweg, während der Vollmond in der Dämmerung zwischen den Glockentürmen hervorlugt.
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Anna Maria Ometto

Sommelier, Önogastronomin. Vertreterin und Präsidentin des Berufsverbands. Adoptiert in Friaul-Julisch Venetien, wo sie ihre Lehrerausbildung abgeschlossen hat, versucht sie, Familie mit Augenblicken der Gebietsvalorisierung unter einen Hut zu bringen. Sie lebt in der Provinz Pordenone.

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