Eine große Industrieanlage aus roten Ziegeln, dem die Fabrikstadt für die Leiter und Arbeiter der Fa. SNIA Viscosa gegenüber liegt: Die in den 30iger Jahren errichtete Stadt Torviscosa weist die typischen architektonischen Merkmale der Städte, die während der völligen Entsumpfung in der Faschistenzeit gegründet wurden, auf, ist aber auch mit einer Unterteilung nach Funktionen und Berufskategorien durch die urbanistische Organisation der Fabrik geprägt.
Eine autarke Geschichte
Die Gründung dieser Industriestadt ist mit der damaligen Situation in Italien und vor allem der Autarkie verbunden, die die Fa. SNIA Viscosa zwang, einen Sitz für den Anbau und die Verarbeitung von Schilfrohr zu suchen, das als „nationales“ Ersatzmittel für Holz zur Zelluloseherstellung diente, die ein wesentlicher Bestandteil in seiner Textilerzeugung ist. Das Unternehmen errichtete daher die Fabrik, organisierte das umliegende Land, um es für den Anbau anzupassen und gründete im kleinen bestehenden Bauerndorf eine neue Stadt, die auf Empfehlung des Dichters Filippo Tommaso Martinetti bald Torviscosa genannt wurde, der das Unternehmen sogar ein Gedicht widmete.