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Die Gefangenen von Karfeit

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Weitere Zeugnisse aus jenen Tagen waren jene der während der Zwölften Isonzoschlacht gefangen genommenen Italienern. Laut offiziellen Berichten der Militärkommandos wurden vom 24. Oktober bis 4. November knapp unter 300tausend gefangen genommen, die Hälfte aller italienischen Gefangenen des Großen Kriegs (Grande Guerra). Diese längs den Straßen oder in den Orten, in denen versucht wurde, irgendeine Widerstandstätigkeit zu organisieren, festgenommenen Männer wurden in die Gefangenenlager im Herzen des österreichisch-ungarischen und deutschen Kaiserreichs gebracht. Ihre Erinnerungen erzählen von der Bestürzung, der Traurigkeit, der Angst vor den Geschehnissen und den Beschreibungen der Orte, die bis vor zwei Wochen die Schauplätze der Kämpfe gewesen waren. 
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Am 31. Oktober 1917 schrieb Bartolomeo Pernigotti in seinem Tagebuch: "Welch Unterschied seitdem ich sie [Udine] vor anderthalb Monaten gesehen hatte. Ein Haus brannte, die Deutschen drehten Filme. Wir machten in einem Hotel Halt, in dem uns ein ausgezeichneter, in einer Korbflasche gefundener Chianti zusammen mit einigen Äpfeln erfreute. […] Der Anblick des Karsts war wirklich trostlos. Es war komplett frei von Kanonen und Heergepäckwagen aller Art und vollkommen geplündert." (zitiert in Antonio Gibelli "Der Große Krieg der Italiener" ("La Grande guerra degli Italiani"), Bur, Mailand, 2009, S. 282). Andrea Pintus, ein junger 22-jähriger Soldat aus Sardinien, erinnert sich hingegen daran, dass die Soldaten "fluchten und den Krieg und den Feind verwünschten, die sie zwangen, jene Orte, an denen sie gearbeitet hatten, um die Unterstände zu bauen, für andere vielleicht schlechtere völlig mittellose zu verlassen" (Andrea Pintus, "Kriegs- und Gefangenschaftsjahre 1915-1918" ("Anni di guerra e prigionia 1915-1918"), Edes, Sassari, 1994, p. 58). 
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