Hauptdurchgang zwischen der
Tiefebene von Friaul und Österreich ist das
Fellatal, eine lange Mulde, die von
Venzone bis nach
Pontebba führt. Hier kann
Chiusaforte besichtigt werden, ein Dorf, das schon im Mittelalter dem
Patriarchat von Aquileia als
Grenze diente. Eine Grenz- und Wachtfunktion, die im 20. Jahrhundert mit dem Bau einer Militärfestung noch verstärkt wurde.
Sie geht auf das Jahr 1904 zurück und wurde wenig später operativ. Für einen Besuch der Festung muss man durch den Ort
Moggio Udinese fahren und kurz vor Ankunft in Chiusaforte in der Nähe des Eisenbahntunnels Ponte Peraria nach links abbiegen. Von hier geht es hinauf auf den
Col Badin, auf dem sich die Festung befindet und der auch eine
wunderbare Aussicht auf die nahen Gipfel der
Julischen Alpen bietet.
Das Gebäude hat vier Stockwerke (einschließlich der gepanzerten Batteriestellung) und scheint von außen aufgrund der vielen Balkone mehr ein Wohnhaus als eine militärische Anlage. Nachdem man das Eisentor durchschritten hat sieht man verschiedene Räume wie die Kasematten, die Küche, die Wohnungen der Offiziere und der Truppen sowie die Werkstatt und das Elektrizitätswerk. Auch das
Munitionslager kann besichtigt werden, es ist durch die Schrift über dem Eingang leicht erkennbar.
Eine steile Treppe führt im Innern zu den
Artilleriestellungen mit je einem kleinen Raum auf der Seite, der als unmittelbare Munitionsreserve diente. Als Ausrüstung waren
vier 120 mm Geschütze aus Gusseisen auf bewehrten Türmen vorgesehen, die um 360° drehbar waren, aber aufgrund des Zementaufbaus relativ schwach waren.
Über einen Laufgraben in den Haupthof zurück gekehrt sieht man das
unterirdische Munitionsdepot mit den Lastenzügen, während sich dahinter die Lager befinden. Auf dem Platz sind noch die Schienen zu sehen, auf denen die Wagen für den Transport der Munition vom Munitionsdepot zur gepanzerten Batteriestellung auf der Festung erfolgte.
Während des Krieges war die Festung von Chiusaforte weiter aktiv und bremste
den deutsch-österreichischen Vormarsch nach der
Niederlage von Karfreit. Die italienischen Soldaten begannen am 29. Oktober 1917 eine gewaltsame Schlacht mit dem 30. Bataillon der Feldjäger, aber wurden nach wenigen Stunden gefangen genommen und ließen so den Durchgang gegen Süden frei.