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26 Oktober 2018

Der Schatz aus dem 16. Jahrhundert von Valvasone

26 Oktober 2018
Esmeralda Perosa

Der Schatz aus dem 16. Jahrhundert von Valvasone

Um ihn zu entdecken, empfehle ich Ihnen, an einer "Führung zum Zuhören" teilzunehmen, genau die richtige Gelegenheit, um der Orgel des Doms von Valvasone in der Provinz Pordenone zu lauschen.

Ein echter Schatz eben, wenn man das Baujahr bedenkt, 1532, und die Tatsache, dass es sich um das einzige Exemplar in ganz Europa handelt, das an die venezianische Orgelkunst angelehnt ist.

Sie wird seit nunmehr über 40 Jahren von Danilo Macor gespielt, alteingesessener Organist mit umfassender Kenntnis des Instruments, das Klänge und Rhythmen hervorzaubert, die in die Zeit des Mittelalters und der Renaissance zurückführen.

Das Konzert von Danilo lässt das Publikum antike Melodien und Musiker wie Gabrieli, Merula und Cavazzoni entdecken.
Die mächtigen, aus Kupfer- und Zinnlegierung gefertigten Orgelpfeifen verbreiten eine außerordentliche Musik, die vom Klopfen der Buchsbaumtasten noch unterstrichen wird, das deutlich wahrzunehmen ist und die Aufführung noch eindrucksvoller macht.
Der Orgelwind wird durch die Bewegung von drei mächtigen Blasebälgen in einen kräftigen Klang verwandelt, die sich an der Rückseite des Instruments befinden. Genau sie sind der "Motor" der antiken Orgel.
Man bedenke, dass die Orgel im 18. Jahrhundert Gefahr lief, abgerissen zu werden, weil die Mode und der Musikgeschmack sich geändert hatten, doch das Glück wollte es, dass die Pfarrkirche nicht über ausreichende Mittel für einen Ersatz verfügte, was ihr das Überleben bis in unsere Tage garantierte.

Zur Verzierung des Instruments sorgen effektvoll die an das Alte Testament angelehnten Darstellungen auf den Seitentüren, Werke berühmter Künstler wie Giovanni Antonio da Pordenone und Pomponio Amalteo.

Der Bau der Orgel wurde von den adligen Feudalherren von Valvasone mit Unterstützung der Pfarrgemeinde vorangetrieben, die das Werk bei Vincenzo Colombi in Auftrag gegeben hatten, einem berühmten Orgelbauer, der bereits die Orgeln der Basilika von Sankt Markus und des Doms von Udine gebaut hatte.

Im Laufe ihres langen Lebens wurde sie verschiedenen Restaurierungen unterzogen, doch die aus dem Jahre 1974 hat es gestattet, sie nach einer langen Zeit der Vernachlässigung wieder in Betrieb zu nehmen, während 1999 ein von Francesco Zanin ausgeführter weiterer Eingriff die Orgel wieder in ihren Originalzustand versetzt hat.

Seit einigen Jahren fördert der Verein für Konzerte antiker Musik von Valvasone verschiedene Initiativen und Veranstaltungen, bei denen die Orgel aus dem 16. Jahrhundert im Mittelpunkt steht, darunter vor allem die Konzertsaison, die jedes Jahr im Mai stattfindet.
An dieser nehmen Wissenschaftler und Musiker aus aller Welt teil, die sehnsüchtig danach verlangen, sich an der antiken Musikkunst zu versuchen, jedoch vor allem von der Besonderheit des Instruments angezogen werden.

Wenn Sie neugierig geworden sind und nicht bis zum nächsten Jahr warten können, dann wenden Sie sich über die Website http://www.concertivalvasone.fvg.it an den Verein und reservieren Sie eine Führung.
Es erwartet Sie eine einzigartige und unvergessliche musikalische Reise!
 
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Esmeralda Perosa

Ich bin das, was man einen Slow-Touristen nennt, mit gebuckeltem Rucksack und griffbereiter Landkarte. Ich liebe Kino und alte Filme. Ich sammle Fotos und außergewöhnliche Geschichten von gewöhnlichen Leuten. Friaul ist für mich ein Mix an Flachland, Meer und Gebirge, wo ganz spezielle Orte nicht weit von zu Hause entfernt sind.  

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