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6 August 2018

Nach Marano Lagunare, zum Venusmuschelessen

6 August 2018
Tiziana Fiorentino

Nach Marano Lagunare, zum Venusmuschelessen

„Weißt du, was ich verspüre, ist kein richtiger Hunger, sondern vielmehr Lust auf etwas Gutes.“ Dieser Satz und schallendes Lachen leiten alljährlich die Bootsfahrt ein, die ich mit meiner besten Freundin und ihrem wunderbaren kleinen Mädchen unternehme. Dieses Jahr ist das Meer etwas aufgewühlt, weshalb wir uns dazu entschließen, entlang dem Kanal von Lignano Sabbiadoro nach Marano Lagunare zu fahren, um die braunen Venusmuscheln (Fasolari) zu essen. Diese mit nur etwas Pfeffer und einem Tropfen Zitrone roh genossenen schokoladefarbenen Muscheln mit ihrer schönen weißen Molluske, dem kräftigen roten Muskel und dem unverwechselbaren salzig-süßen Meeresgeschmack erinnern mich an „Meerespralinen“. Sie werden hauptsächlich in der nördlichen Adria produziert und die aus der Lagune schmecken meiner Meinung nach besonders gut. Vielleicht kommt das daher, dass in unserem Meeresraum der Fluss Stella, der Cormor, der Corno und weiter südlich der Tagliamento zusammenfließen und so eine Konzentration von Süßwasser im Salzwasser ergeben! Für die Zubereitung warmer Vorspeisen hingegen bedarf es der Kenntnis der traditionellen Meeresfrüchteküche. Sie müssen gereinigt, entbartet, klein geschnitten und sodann zu einem ausgezeichneten Sugo für feine Spaghetti, Kartoffelklößchen, feine Bandnudeln oder Lasagne zubereitet werden. Marano ist wirklich ein liebliches Städtchen, es schmiegt sich an den jahrtausendealten Steinturm Torre Millenaria mit den Büsten der Provveditori der Stadt. Auf den Turmplatz geht auch der alte Palazzo dei Provveditori und an jeder Ecke und in allen Gassen gibt es Trattorien und Lokale, in denen Meereskost genossen werden kann. Wir entscheiden uns dazu, in der Weinhandlung neben dem Turm einen Aperitif mit rohen Fasolari zu einem prickelndem Ribolla Gialla zu nehmen. In diesen Enotheken gibt es zu einem guten Glas Wein immer auch diese braunen Venusmuscheln. Für das Mittagessen hingegen fällt die Wahl auf ein nur wenige Meter vom Turm entferntes, kleines Restaurant, wo wir Spaghetti mit Fasolari essen. Marano ist von Lignano Sabbiadoro mit in kurzen Abständen fahrenden Linienmotorbooten erreichbar, die am Platz vor dem alten Fischmarkt anlegen. Hier findet jedes Jahr das Festival „Fasolari in festa“ statt, in diesem Jahr vom 9. bis 15. August. Rohe Fasolari, Lasagne mit Fasolari, gratinierte Fasolari, aber auch viele andere lokale Meeresspezialitäten, wie die Peverasse (lokale Venusmuscheln), Sarde in Saor (marinierte Sardinen), frittierter gemischter Fisch. Mein Tipp für Sie. Lassen Sie sich die Lasagne nicht entgehen!
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Tiziana Fiorentino

Wie eine Katze besitze auch ich viele Leben: Ich bin Unternehmensleiterin, nehme an der Organisation önogastronomischer Events teil, bin Köchin, fahre mit dem Boot, bin Sportlerin, reise, lese, schreibe, bin neugierig, höre gerne zu und teile gern. Ich begeistere mich für alles, aber ich werde mich auf meine Top-Leidenschaften konzentrieren, das Essen, den Sport und die Slow-Touren.

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