
Bikesharing, in der Stadt auf zwei Rädern

Wir befinden uns nur wenige Kilometer nördlich Udines, wo die letzte Eiszeit eine ansichtskartenähnliche Landschaft geformt hat, die zum Radfahren und Wandern einlädt.
Vom Rathausplatz in Fagagna,176 m ü. d. M., bin ich in nur wenigen Minuten auf dem Burghügel (227 m ü. d. M.). Hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht, vor allem bei Sonnenuntergang, aber auch jetzt im Morgengrauen ist es ein sehenswertes Spektakel. Tatsächlich schweift der Blick 360° vom Flachland bis zu den Alpen. Ich liebe es, schon früh morgens unterwegs zu sein, weil es so einfacher ist, Wildtiere zum Fotografieren anzutreffen.
Nach einer verdienten Pause, bei der ich den Sonnenaufgang bewundere, schwinge ich mich wieder in den Sattel und nach wenigen Minuten bin ich bei den umliegenden Feldern angelangt. Und da ist sie, die wichtigste mittelalterliche Burg Friaul Julisch Venetiens, die Burg Villalta, ein Gebäude mit einer sehr alten Geschichte. Heute ist sie äußerst beliebt für Hochzeitsfeiern.
In Villalta di Fagagna kreuze ich einen der 3 Radwege des Gebiets. Der erste ist der Stringher Tacoli, auf dem ich 15 km fahre. Sein Untergrund ist zu 70 % Schotter und zu 30 % asphaltiert. Er rundet einen unterhaltsamen Rundweg im Grün der Gemeinde Moruzzo ab. In einem der Vororte stoßen wir auf das Schloss Brazzacco. Beinahe am Ende der Runde angekommen, legen wir eine Pause im sehr gepflegten Dorf Santa Margherita del Gruagno (200 m ü. d. M.) ein und genießen den herrlichen Ausblick von dort.
Man muss sich aber nicht unbedingt an die beschilderten Wege halten. In der Umgebung gibt es viele andere Schotterwege, die es wert sind, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet zu werden, eventuell auch mit unseren vierbeinigen Freunden. Man hat nur die Qual der Wahl.
Im eindrucksvollen Vorort der Gemeinde Moruzzo kreuzt man einen anderen beschilderten Radweg, den Savorgnan Di Brazzà, der für eine kurze Strecke den vorab beschriebenen Weg zurückverfolgt und dann nach Osten führt. Entlang der 16 km auf gemischtem Untergrund wechseln sich angenehme Auf- und Abfahrten in den Hügeln ab. Frieden und Ruhe begleiten uns auch auf der Provinzstraße SP83 der 4 Winde. Eine angenehme, asphaltierte Straße, die Fagagna mit Pagnacco verbindet und auf der man Radfahrer, Fußgänger und Autos trifft.
Heute beschließe ich, nicht auf dem beschilderten Radweg weiterzufahren und fahre wieder heimwärts. Ich fahre bis zum Ende auf der Provinzstraße der „4 Winde“ und überquere auf einer kleinen Brücke einen ganz besonderen Wasserlauf, den Lini. Dieser kleine Wildbach fließt von Süden nach Norden anstelle, wie alle anderen Wasserläufe der Region, in die andere Richtung. Nur der Slizza in der Gemeinde Tarvis tut es ihm gleich. Hier ist es keine Besonderheit, einen Weißstorch oder einen äußerst seltenen Waldrapp der nicht weit von hier entfernten Oase Quadris zu sehen.
Ich bin beinahe am Ende der Straße angelangt und sehe ein wunderschönes altes Haus: das Brunelde. Diesem Gebäude stehen seine Jahrhunderte ausgezeichnet und es „lädt mich" immer wieder dazu ein, ein paar Fotos von ihm zu machen. Hier besteht die Möglichkeit, einen anderen gut beschilderten Radweg einzuschlagen, den Collinbici, der im Gegensatz zu den beiden anderen, an Caporiacco und seiner Burg vorbei und durch die Gemeinden Majano und Colloredo di Monte Albano, weiter nach Norden führt.
Für mich ist es aber für heute genug und ich fahre nach Hause. Ich bin müde, aber glücklich, ein paar Stunden mit meinem Mountain Bike in der Natur verbracht zu haben. In einem Gebiet, das wie geschaffen für Radfahrer und Wanderer ist.
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