Es ist Februar, die Weine ruhen in den Fässern und die Winzer nehmen sich Zeit für uns und erzählen uns gerne ihre Geschichten. Dieses Mal führt uns die Route „Bei uns in den Hügeln“ des Führers Strada Vino e Sapori Friuli Venezia Giulia (Wein- und Genussstraße Friaul Julisch Venetien – Führer des gleichnamigen Projekts) nach Torreano, nur wenige Kilometer von Cividale del Friuli entfernt, in den Weinkeller Valchiarò, wo uns der Inhaber Lauro De Vincenzi willkommen heißt.12 Hektar Weinberge von 5 Freunden, die 1991 beschlossen, sie in einen einzigen Betrieb zusammenzulegen und mit den Jahren ihre Art Weinbau änderten. Sie reduzierten die Erträge je Hektar durch gezieltes Schneiden (nach der mittlerweile berühmten Simonit- und Sirch-Methode) und setzten Qualität vor Quantität.
Das Glück, über im Durchschnitt 30- bis 50-jährige Weinberge zu verfügen, die sich wegen des Mikroklimas und des Bodens sowohl im für Rotweintrauben geeigneteren Togliano befinden als auch im für Weißweine geeigneteren Gebiet von Torreano, erlaubt ihnen selbst in klimatisch weniger begünstigten Jahren hohe Qualitätsstandards. Das Betriebsmotto lautet „Leidenschaft für den Wein und Liebe für die Rebe“.
Im schönen, 2006 mit dem neuen Keller eröffneten Verkostungssaal verkosten wir die Weine des Betriebs zu einer kalten Vorspeise mit lokalen Wurstwaren und einem vom Inhaber persönlich zubereiteten, ausgezeichneten Radicchio-Risotto mit Salsiccia. Die Weine sind alle sehr interessant. Mir munden besonders der Friulano Nexus 2016 aus einer Auswahl an Trauben der ältesten Weinberge, der Merlot Riserva 2013,der 24 Monate in Barriques reift und uns elegante und seidige Tannine schenkt und der leuchtende Verduzzo Friulano 2015, süß, aber nicht widerlich, perfekt zu den Strucchi Cividalesi und mit einem ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnis.