
Das „rote Gold” in Attimis

Ich befinde mich auf dem weltweit schönsten venezianischen Platz (auf dem Festland): Piazza della Libertà in Udine.
Ich habe ihn tausende Male überquert und zahlreiche Stunden zwischen der Loggia del Lionello und der Treppe verbracht, die zum Schloss von Udine führt. Gerade so wie alle junge und weniger jungen Einwohner von Udine und Friaul, die sich in der Altstadt Udines mit den Freunden treffen.
Piazza del Vino (Weinplatz), so wurde er bis 1350 genannt, als er in Piazza del Comune umgetauft wurde, um dann im Laufe der Jahrhunderte mehrmals seinen Namen zu ändern.
Aber dieser Ort hätte keinen besseren Namen haben können. Wein ist nämlich ein Element, das die Friauler charakterisiert und stark an ihr Gebiet bindet. Und hier in der Altstadt von Udine wiederholt sich tagtäglich ein sehr beliebter Brauch, nämlich das Tajùt-Ritual.
Der Taj (oder Schnitt) ist ein Begriff, der aus der alten Gewohnheit herrührt, Weine mit niedrigem Alkoholgehalt mit stärkeren zu schneiden, eben zu „tagliare“. Geht man heute in eine der zahlreichen Bars, die die Altstadt beleben, und verlangt man einen „Taj“, dann wird einem ein Glas Wein serviert, das je nach unserer Vorliebe „blanc oder neri“ (weiß oder schwarz) sein kann und zu jeder Tageszeit getrunken wird. Oft wird er zu einigen typischen Produkten wie dem Schinken San Daniele und schmackhaften lokalen Käsesorten geboten. Er ist der unbestrittene Protagonist in den friulanischen Bars. Eine Kuriosität: Wenn Sie das wunderschöne Triest besuchen und an der Bar „einen Nero“ bestellen, dann wird Ihnen Espresso serviert. In der julischen Hauptstadt ist Kaffee Kunst! (http://www.fvglivexperience.it/2017/10/11/trieste-la-sua-coffee-experience/)
Aber kehren wir wieder nach Udine zurück. Ich persönlich liebe seine Altstadt und auch wenn ich kein Friauler bin, habe ich diese Tradition schätzen gelernt. Es ist eine einfache und uralte Art, etwas Zeit in Gesellschaft zu verbringen. Und ich glaube, dass es vor allem für einen Touristen keine bessere Art gibt, das Gebiet aus vollen Zügen zu erleben, als mit den Einheimischen gebietstypische Produkte umgeben von den architektonischen Schönheit Udines zu genießen.
Haben Sie den friulanischen Wein schon gekostet? Hat er Ihnen geschmeckt und möchten Sie nun entdecken, wie er hergestellt wird? Warum ihn also nicht direkt in den Weinbergen kosten?
Wein und andere typische Produkte wie Schinken, Käse und vieles andere mehr, sind heute die Protagonisten der „Strada del vino e dei sapori“ (Wein- und Genussstraße). Eine Route, die uns auf der Entdeckung von Weinkellern, aber nicht nur, durch die gesamte Region führt und uns im direkten Kontakt mit den wahren Protagonisten, den Erzeugern, nahe bringt, wie und wo die landwirtschaftlichen Exzellenzen dieses Gebiets entstehen.
Eine ganz ohne Eile auszulebende Erfahrung, gerade so, als würden Sie einen guten Taj Wein trinken!
Entdecke die Angebote zu dieser Erfahrung in Friaul-Julisch Venetien