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11 Mai 2017

Zu Hause beim Baron Revoltella

11 Mai 2017
Enrico Seregni

Zu Hause beim Baron Revoltella

Beim Durchstreifen der Straßen der Altstadt von Triest kommt man in die via Diaz, wo das renommierte Museum Revoltella seinen Sitz hat. Es ist das Ergebnis zweier vom Architekten Carlo Scarpa vereinten Palazzi und hütet eine große Sammlung an Gemälden aus dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert sowie einige Werke zeitgenössischer Kunst. Aber was den Museumskomplex noch wertvoller gestaltet ist der historische Palazzo, Wohnstätte des Barons Pasquale Revoltella.

Von venezianischer Abstammung zog er nach Triest, wo er mit dem Holzhandel sein Glück machte. Er zählte zu den ersten Aktionären der Versicherungsgesellschaft Assicurazioni Generali, war Vorstandsmitglied von Lloyd Austriaco und Vizepräsident der Suez-Kanalgesellschaft. Sein Ansehen und sein Reichtum wuchsen derart, dass er 1867 zum Baron des Reichs ernannt wurde. In den historischen Räumen des Palazzos taucht man in eine glanzvolle Atmosphäre der Belle Époque ein. Die Prunktreppe mit Brunnen führt zu den beiden oberen Geschoßen, wo sich die Privatgemächer des Barons und die Repräsentationssäle befinden. Die Textilien, Einrichtungen und der Marmor, der alle Wände verkleidet, machen aus dem Palazzo ein wahrhaft einem König würdiges Juwel. Bei Betrachten des perfekt erhaltenen Esszimmers ist es ein Leichtes, sich die herrlichen Bankette vorzustellen, die von Dienern in Livree zwischen Silberbesteck und handdekorierten Tellern aufgetragen wurden.

Die verschiedenen Salons, jeder in einer anderen Farbe, waren ideale Orte, wo man sich allein oder in Gesellschaft unterhalten konnte. Im Ballsaal hingegen fand sich die mondäne Gesellschaft zu prächtigen Empfängen, Maskenbällen und Quadrillen mit Musik von Mozart und Strauss ein. Eine kleine Kuriosität: Die optische Kamera in den Ecken der Zimmer ermöglichte es dem Baron, vom Sofa aus zu beobachten, wer am Haus vorbeiging!
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Enrico Seregni

Ich bin in Modena geboren, nach einer kurzen Erfahrung in Mailand habe ich in der Provinz Piacenza gelebt. Dann die Universität in Triest, ein Master in Venedig, zwei Jahre Venetien, London, eine Erfahrung in der Provinz Pesaro und schließlich die Rückkehr nach Triest. Weil man sich nicht nur in Personen, sondern auch in Orte verliebt.

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