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9 Mai 2017

Spilimbergo, ein Mosaik an Veilchen und Geschichte

9 Mai 2017
Daniela Radovan

Spilimbergo, ein Mosaik an Veilchen und Geschichte

Sonntagmorgen: Ich bewundere immer wieder die Personen, die mit einem klaren Programm aufstehen, egal ob es sich dabei um ein Mittagessen in Sonntagskleidern oder einen Ausflug mit Rucksack handelt. Ich habe nicht viel Zeit, um mich zu organisieren, aber auf der kontinuierlichen Suche nach interessanten Initiativen befinde ich mich schließlich bei der sechsten Ausgabe von „Dies Violae“. Spilimbergo überrascht schon angenehm mit der Art und Weise, wie es seine Besucher im Herzen der Altstadt empfängt. Überall umhüllen Tülldekorationen in den Farbtönen der Veranstaltung Säulen, die die Straße säumen und alles erinnert an die zarte Blume, der dieses Fest gewidmet ist. Veilchen zieren Fenster, umgeben die Schaufenster oder schaffen fantastische Arrangements mit Holzzügen und zierlichen Schirmchen. Diese Blumen dekorieren auch die drapierten Stoffe um die Holzfiguren aus Holz, die an verschiedenen Stellen die Besucher willkommen heißen. Nach Durchstreifen des gepflegten Markts in Corso Roma, dessen Angebot von Schokolade bis hin zum Kunsthandwerk reicht, kann man im Palazzo Linzi eine Ausstellung von Vintage-Glückwunschkarten zum Thema Veilchen besuchen. Ein Eintauchen in die Vergangenheit mit sorgfältigen und eleganten Grafien, blumigen Verzierungen, sicher nicht sehr unmittelbare, aber formelle Karten, die aber die Bedeutung der Anlässe und Feierlichkeiten in früheren Zeiten durchblicken lassen. Beim Weitergehen begleitet mich die Freilichtausstellung mit den Bildern von Gianenrico Vendramin und schließlich komme ich zur Mosaikschule Scuola Mosaicisti del Friuli. Eine faszinierende Reise durch die Werkstätten der Schule und die Beschreibung der dreijährigen Lehrgänge, die Personen aus der ganzen Welt hier besuchen, um die antike Mosaikkunst zu erlernen. Das reine Erzählen dieser in ihrer Art einzigartigen Schule wird ihren atemberaubenden Werken nicht gerecht. Die Sonnenstrahlen beleuchten die noch unvollständigen Werke der Schüler und die schon fertigen an den Wänden. Die Hämmerchen liegen geordnet in den Schränken, während alles, von den Böden bis hin zu den Setzmeißeln, von einer ebenso antiken wie faszinierenden Kunst erzählt. „Und hier kann man gar nicht anders, als beeindruckt zu sein", besagt ein Zitat einer von Philippe Daverio am Ende seines Besuchs in der Schule im Jahr 2015 gemachten Bemerkung. Man kann ihm nur Recht geben.
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Daniela Radovan

Ich bin in Triest geboren und habe die Kunsthochschule besucht. 2004 zog ich nach Friaul-Julisch Venetien und ließ meine Anstellung im Teatro Stabile La Contrada hinten. Jetzt arbeite ich im organisierten Großhandel, aber meine Leidenschaften sind immer noch an die Welt der Kultur und die Gebietserkundung gebunden, was ich durch Schreibtätigkeit und das Singen in einem Gospel-Chor zum Ausdruck bringe.

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