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Das Leben im Italien im Großen Krieg

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Der Große Krieg war ein außergewöhnliches und alles umfassendes Ereignis. Die einberufbaren Männer und Jungen, die eingezogen wurden, waren etwas mehr als 6 Millionen und in Anbetracht der Tatsache, dass es in jener Zeit etwas mehr als 7,5 Familien gab, kann behauptet werden, dass fast alle ein Familienmitglied an der Front hatten. 
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Es stimmt also, dass der Große Krieg direkt oder indirekt die gesamte italienische Bevölkerung, einschließlich Frauen und Kinder, betraf. Nach 1915 musste der Krieg wirtschaftlich und ideologisch unterstützt und die Ausbreitung des Defätismus und der pazifistischen Positionen verhindert werden. Die Gewohnheiten, die Arbeit, die gesellschaftlichen Beziehungen und die Bildung änderten sich mit dem Entstehen der internen Front (fronte interno) beachtlich gegenüber der Vorkriegszeit: "Alle - egal zu welcher Gesellschaftsgruppe und zu welchem Berufsstand sie gehörten - mussten sich vorbehaltlos engagiert fühlen." (Antonio Gibelli, "Der Große Krieg der Italiener ("La Grande Guerra degli Italiani), BUR, Mailand, 2009, S. 174). 
Es wurde zum Beispiel die Industrielle Mobilisierung (Mobilitazione Industriale), ein Organ, das die Produktion der Fabriken für das Kriegsinteresse regelte und die Arbeitskräfte anwarb, gefördert. Auf diese Weise hielten angesichts der fehlenden hunderttausend männlichen Arbeiter die Frauen zum ersten Mal Einzug in die Metall- und Maschinenbaufabriken. Die Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren (aber in vielen Fällen auch jüngere) hingegen wurden zu den rückwärtigen Linien und zu den Schlachtfeldern geschickt, um die Reihen der Pioniertruppen für den Bau der militärischen Strukturen zu verstärken. 

Es änderten sich nicht nur die Pflichten und die Gewohnheiten der Frauen und der Jugendlichen, sondern auch die der Kinder. Auch sie, wie alle, mussten sich an die Begriffe von Heimat, Krieg und Opfer gewöhnen. So wurden die Lehrprogramme der Grundschulen radikal geändert, indem ihre Aufmerksamkeit auf eng mit den Ereignissen an der österreichisch-italienischen Grenze verbundenen Themen gerichtet wurde. Auch die ihnen gewidmeten Zeitschriften, die Werbungen und die Spielzeuge gaben die klassischen Kinderthemen auf und widmeten sich der interventionistischen Sache und dem italienischen Krieg. 
Eine Metamorphose, die auch einen der blühendsten Industriezweige im Italien des frühen 20. Jahrhunderts traf: das Kino. Von den historischen Kolossalfilmen wie "Quo vadis?" (1912), "Marcantonio und Kleopatra" (1913) und "Cabiria" (1914) ging man zu Filmen mit einer deutlich patriotischen Botschaft zur Unterstützung des italienischen Kriegs über. 
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