Eine der umkämpftesten Zonen der italienischen Front (fronte italiano) während des Großen Kriegs war das Gebiet des Karsts am Isonzo, der steinigen Hochebene, die von Görz bis hinter Monfalcone und der jetzigen Provinz Triest abfällt. Die Freiluftmuseen in dieser Region sind heute ausgezeichnete Zeugnisse für die fürchterlichen Schlachten, in denen sich für über zwei Jahre tausende Männer gegenüber standen. Es sind noch Schützengräben, Barackenlager, Artilleriestellungen, Straßen und Saumpfade zu sehen, die von den Soldaten für den Materialtransport von hinter den Linien an die Front verwendet wurden.
Aber über die Entdeckung dieser Spuren hinaus ist es auch interessant zu verstehen, wie und wann diese Strukturen errichtet wurden.
Nach dem ersten Vorstoß in das habsburgische Staatsgebiet durch die Dritte Armee (Terza Armata) befahl der General Luigi Cadorna den Bau einer ersten rückwärtigen Verteidigungslinie. Im Juli 1915 begannen circa 65.000 Arbeiter mit der Arbeit längs der Richtung, die von Görz (Gorizia) zur Adriaküste abfällt und die Flüsse Versa, Torre und Isonzo überquert. Es wurden die Brückenköpfe in Höhe von Romans, Villesse und Pieris sowie die ersten verschanzten Lagergegenüber von Görz (Gorizia) und Monfalcone angelegt. In den folgenden Monaten wurden die Schützengräben mit Stahlbeton verstärkt, während in den Orten der friaulischen Tiefebene (welche die rückwärtige Linie bildeten) kleine nicht untereinander verbundene (aus Verschanzungen und Stellungen für schwere Waffen bestehende) Befestigungen vorgesehen wurden. Schließlich zeichneten sich nach den ersten kleinen Gebietsgewinnen in den Gegenden des Monte San Michele, des Monte Sei Busi und Monfalcone auch die drei Angriffslinien der Front ab, die bis 1916 benutzt wurden.
Zwischen der Neunten und der Zehnten Isonzoschlacht rückte die italienische Armee in den Vallone del Carso, in Oppacchiasella, in der Nähe des Dosso del Faiti und auf das Gebiet von Doberdò del Lago und Iamiano vor. Dadurch verschoben sich die vordersten Linien nach vorne und die "am Fuße des Karsts liegende" Front (welche sich durch Sagrado, Redipuglia, Vermegliano und das nördliche Gebiet von Monfalcone zog) wurde von den Arbeitern zubetoniert. In diesem Zeitraum wurden außerdem auch unter Nutzung der zuvor von den habsburgischen Soldaten ausgeführten Arbeiten die Anlagen der verschanzten Schützengräben errichtet, die sich vom Monte San Michele durch den Karst am Isonzo(Carso isontino) bis hin nach Doberdò und Iamiano zogen. Zweitausend Arbeiter verbreiterten die Straßen, welche di Gegend verbanden, damit die Materialien und die Verstärkungen von den hinteren Linien schnell eintreffen konnten.
Die letzten in der Gegend durchgeführten Arbeiten erfolgten im Sommer 1917 hinter Monfalcone und am Vallone mit dem Bau von Straßen, Tunneln, Stellungen und Barackenlagern. Die ganze große Arbeit ging Ende Oktober 1917 in wenigen Tagen verloren, als sich die Zwölfte Isonzoschlacht in die Niederlage von Karfeit verwandelte.