
Die Villa d’Attimis Strassoldo in Attimis ist eine jener historischen Wohnstätten, die seit jeher mit ihrer Schönheit faszinieren. In dieser Zeit des Jahres umso mehr, da in diesem Adelswohnsitz mit seiner märchenhaften Atmosphäre die vom Fremdenverkehrsamt unter dem Namen „Le acque del Malina e la poesia del Presepe” (Die Gewässer des Malina und die Poesie der Krippe) veranstaltete vierte Ausstellung der Krippenkunst stattfindet.
Die Ausstellung bleibt den ganzen Dezember über und bis zum Dreikönigstag samstags und sonntags von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr und von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Nach Voranmeldung und für Gruppen von mindestens 20 Personen auch an Werktagen. Der Eintritt ist frei. (Infos: prolocoattimis@alice.it).
Wir nennen sie „Villa der Krippen“, aber Villa Strassoldo, früher Attimis dell’Orso ist ein Kulturgut und Teil der historischen Wohnstätten mit der kostbaren Architektur Friaul Julisch Venetiens. Die Villa umgibt ein großer Park mit jahrhundertealten Bäumen seitlich vom kostbaren Eisengitter, das im oberen Bereich zwei Bären trägt, die so genannten Bären des Castel Vecchio. Mit dem Wappen der Familie Strassoldo Soffumbergo in ihrer Mitte erinnern sie an das Geschlecht der ersten Eigentümer.
Nach Zerstörung der beiden Stammschlösser – das obere im elften Jahrhundert und das untere im dreizehnten Jahrhundert – von denen nur noch Ruinen auf den Hügeln über dem Dorf auf der dem Malina gegenüberliegenden Seite bleiben, wurde die Villa im sechzehnten Jahrhundert von den Grafen Attimis bw. Attems dell’Orso errichtet. Im achtzehnten Jahrhundert ging das Anwesen durch eine Heirat auf die Grafen Strassoldo Soffumbergo über, die es als Sommerresidenz nutzten. Sie ließen es mit für die venetischen Villen der Familie im achtzehnten Jahrhundert typischen Stuckarbeiten im Rokokostil dekorieren. Im zwanzigsten Jahrhundert war die Villa während des Zweiten Weltkriegs Sitz der im Friaul stationierten Kosakentruppen, die sie am Ende der Besatzung schwer beschädigt hinterließen.
In jüngerer Zeit, zwischen 1977 und 1997, setzte die Familie die Strukturen und die infolge der Erdbeben zwischen Mai und September 1976 schwer beschädigten Dekorationen wieder instand. Im Zuge langer und geduldiger Restaurierungsarbeiten kamen die antiken Marmorino-Wandbeschichtungen in ihren ursprünglichen Farben wieder zum Vorschein.
Der wichtigste Teil ist der aus dem sechzehnten Jahrhundert. Er umfasst das Hauptgeschoß und die Ehrenhalle mit ihrer kostbaren Holzbalkendecke, die umlaufend mit gemalten Wappenbildern verwandter Adelsfamilien und Stuckrahmendekors an den Wänden geschmückt ist, den „Salotto azurro“ und das Speisezimmer „Salotto verde“, ebenfalls mit Stuckverzierungen.
Im Erdgeschoss befinden sich ein großer „Folador“ bzw. Gärkeller und ein weitläufiger Keller. Zur Villa gehört eine schöne, dem Josef von Nazareth geweihte Privatkapelle aus dem siebzehnten Jahrhundert. Über der Tür ist noch eine Sonnenuhr zu erkennen und in der Kapelle steht ein geschnitzter Holzaltar und ein Altarbild der Schule Raffaellos aus dem Jahr 1500 von Francesco Floriani (bzw. Floreani), einem Maler aus Udine. Das Bild zeigt die Madonna mit Kind, das sich zu der geduckten und mit einem Tuch bedeckten Figur hinter dem Hl. Joseph wendet, vermutlich dem heiligen Hieronymus.
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