Cordenons
Die erste geschichtliche Erwähnung von Cordenons liest man in einem Diplom des Königs von Italien Berengario I vom 5. Mai 897, als er sich in dem Königshof Naonis befand.
Der Ausdruck bezeichnete jedoch keine bestimmte Siedlung, sondern eine größere Gegend, die mindestens ab der Karolinger- oder vielleicht Langobardenzeit dem Kaiser oder König vorbehalten war.
Der Grund ist leicht zu erahnen: bis vor anderthalb Jahrhunderten, nämlich bis die lange Gerade der SS 13 Pontebbana gezogen war, verlief durch Cordenons die wichtige Straße von Pordenone, also aus Venetien und der Poebene, zum Tagliamento, nach Mittelfriaul und weiter nach Österreich.
Es gibt zahlreiche römische Fundstücke in der ganzen Gegend des Meduna und Cellina (eines insbesondere bescheinigt eindeutig die Existenz einer Schule im 1. Jahrhundert n.Chr.); und deshalb wollte die zentrale Macht, mindestens in der Karolingerzeit, nicht auf die direkte Kontrolle der Gegend verzichten.
Ab dem 11. Jahrhundert gehörte die Curtis Naonis (die nun nicht mehr "königlich" war ) der Familie Treffen aus Bayern, dann den Traungauern aus der Steiermark, den Babenbergern aus Österreich und schließlich den Habsburgern.
Die Babenberger erwerben zwischen 1221 und 1230 den Portus Naonis, dessen wachsende Bedeutung mit dem Wiederaufleben des Handels nach dem Jahr 1000 zutagetrat.
Während der Portus die neue Hauptstadt des kleinen Babenberger- und dann Habsburgerstaats wurde, verkam der Curtis Naonis zur einfachen Curia Naonis und dann Villa Naonis.
Nachdem es sich im 17. und 18. Jahrhundert mit der papiererzeugenden und Keramikindustrie erholt hatte, und im 19. Jahrhundert mit der Textilindustrie, gelang es der Stadt, die Isolierung zu überwinden, zu der sie am Anfang des 19. Jahrhunderts der Bau der neuen Staatsstraße von Pordenone zur Brücke von Casarsa verurteilt hatte.
Cordenons ist heute ein Städtchen mit einer ausgeglichenen Wirtschaft: einer blühenden Landwirtschaft und kleinen und mittelgroßen Handwerks- und Industriebetrieben; das Kulturleben ist rege und stützt sich z. B. auf das Kulturzentrum "A.Moro" mit Stadtbücherei und Mehrzweckauditorium.
Die Gemeinde umfasst die Orte: Nogaredo, Romans, Sclavons und Villa D'Arco.