Das "Museo Diocesano e Gallerie del Tiepolo" (Diözesanmuseum und Tiepolo-Galerien) haben seit dem 29. April 1995 ihren Standort im Palazzo Patriarcale (Patriarchenpalast) in Udine. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Palast, dessen Ursprünge auf das 15. Jahrhundert zurückgehen, war von 1593 bis 1751 der Wohnsitz der Patriarchen von Aquileia und ist nun Wohnsitz des Erzbischofs.
Die Sammlung umfasst etwa 700 Werke, wie die Fresken von Giambattista Tiepolo aus dem 18. Jahrhundert, die die Decke des Scalone d' onore (Treppenhaus der Ehre), die Galleria degli ospiti (Besuchergalerie) und die vom damaligen Bischof Dioniso Dolfin beauftragte Sala rossa (der rote Saal).
Tiepolo begann mit der Verzierung der Decke des Scalone d'onore (Treppenhaus der Ehre). Das Fresko "Caduta degli Angeli ribelli" (Der Fall der aufständigen Engel) geht auf das Jahr 1726 zurück und ist ein Werk des barocken Illusionismus, umgeben von acht monochromen Darstellungen, die Episoden aus der Entstehungsgeschichte zeigen.
Mit diesem Fresko begann die Zusammenarbeit Tiepolos mit dem Patriarchen Dolfin und so setzte er die Verzierung der Galleria degli ospiti (Besuchergalerie) in der Beletage fort. Die Erzählung umfasst einige Passagen der drei biblischen Figuren, die vom Patriarch Dionisio als die wichtigsten angesehen werden: Abraham, Isaak und Jakob. In der mittleren Kassette befindet sich das Fresko "Rachele che nasconde gli idoli" (Rahel verbirgt die Idole), ein eindrucksvolles Werk, in dem das Portrait von Giambattista Tiepolo wiederzufinden ist, sowie vermutlich auch das seines Sohns Giandomenico und seiner Frau Cecilia.
Schließlich schmückte Tiepolo im Jahr 1729 die Decke der Sala rossa mit einem Fresko, das das "Il Giudizio di Salomone" (Das Urteil Salomons) darstellt und mit dem er einen Beweis seiner technischen und perspektivischen Fähigkeit bringt, indem er den farbefrohen Hof des Königs und die dramatische Szene der Bedrohung durch den Schergen darstellt.
Bedeutend sind auch die Werke von Giovanni da Udine, di Palma il Giovane, etc. Eine komplette Etage ist den Holzskulpturen gewidmet, die chronologisch vom XII. bis zum XVIII. Jh. sortiert sind und die den höchsten künstlerischen Ausdruck der Kirchenkunst im Friaul darstellt.
Von großem künstlerischen Wert ist die Bibliothek des Patriarchen Delfino, die erste öffentliche Bibliothek in Udine, in der kostbare Bände bewahrt werden, wie Miniaturmanuskripte, Inkunabeln, Cinquecentine, seltene Erstausgaben.