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Die Wohltätigkeit der Frauen während des Großen Kriegs

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Ein anderer Aspekt, der den Bereich der Frauen während des Großen Kriegs betraf, war die sowohl katholische als auch konfessionslose Wohlfahrt. Mehrere Frauen verpflichteten sich, Treffpunkte für die Förderung von Initiativen zur Unterstützung des Krieges, wie die Geld- oder Materialsammlungen für die Familien der an der Front eingesetzten Soldaten oder die Organisation von Besuchen der Soldaten selbst, wenn sie auf Urlaub waren oder sich hinter den Linien aufhielten, zu organisieren. 
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Für diese Art Wohltätigkeit setzten sich besonders die Frauen des Bürgertums und des Adels ein, die über gute Geldmittel verfügten. Ihre Rolle hielt sich in sehr viel traditionelleren und für die Mentalität jener Zeit anständigeren Bahnen. Sie wandten ihre Fähigkeiten und ihre Hauswirtschaftskenntnisse an und vermochten sich zum Beispiel in Gruppen für das Sammeln von Pelzen und gebrauchten Kleidungsstücken zusammen zu finden, um daraus neue zu erstellen und sie an die Front zu schicken. Sie erfanden "schädlingsbekämpfende" Kleidungsstücke, die dem Läuseproblem in den Schützengräben vorbeugte, oder organisierten das Sammeln von Pfirsich- und Aprikosenkerne, aus denen sie nach entsprechender Verarbeitung Seife machten. 

Gleichzeitig zu dieser Art "mütterlicher" Wohltätigkeit entwickelte sich auch jene im medizinischen Bereich mit der Mobilisierung von freiwilligen Frauen und jungen Mädchen des Roten Kreuzes (und anderen Rettungsvereinigungen). Die Lazarette hinter den Linien, und nicht nur die, füllten sich mit Krankenschwestern, die damit beschäftigt waren, den verwundeten Soldaten und denjenigen, die fürchterliche im Schützengraben verbrachte Momente überstanden hatten, Hilfe zu leisten und Erleichterung zu bringen. Nach einigen Schätzungen gab es 1917 ungefähr 10Tausend Freiwillige des Roten Kreuzes und noch mal so viele, die anderen Vereinigungen angehörten. 

Ihr Bild war im Vergleich zu den anderen italienischen Frauen des Großen Kriegs wesentlich bekannter. Die Krankenschwestern befanden sich hinter den Linien in von einer starken männlichen Anwesenheit geprägten Umgebungen mit der Aufgabe, den Körper eines Mannes durch den Körperkontakt zu pflegen und wurden zu einem Symbol der Weiblichkeit, das mit der Erotik verschmolz. Ein auch von der Propaganda benutztes Bild: "Es gab zahlreiche [Karten], auf denen sie anmutig in ihre Uniformen gehüllt nicht frei von Koketterie mit tapferen Soldaten liebäugeln, sie umarmen und offen verführerische Haltungen einnehmen." (Antonio Gibelli, "Der Große Krieg der Italiener ("La Grande Guerra degli Italiani), BUR, Mailand, 2009, S. 203). Andererseits taucht die Verbindung Liebe und Krieg auch in vielen Liedern aus jener Zeit, welche die Soldaten.
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