
Wir haben einen sehr heißen Sommer hinter uns, und um uns abzukühlen und uns vom Alltagstrott abzulenken, bleibt nichts anderes zu tun, als in das Gebirge zu fahren und mit der Natur in Kontakt zu bleiben. Ich mache Feierabend und nachdem ich meinen treuen, vierbeinigen Freund Duke abgeholt habe, der mich auf allen Ausflügen begleitet, bin ich um 18:00 Uhr schon auf dem Weg nach Gemona del Friuli.
Dreißig Minuten später parke ich beim Dom, gehe in Richtung Artegna zu Fuß durch den Tunnel und finde links die Schilder zum Saumpfad Troi dai Cincent, auch „Sentiero dei 500“ genannt, weil seinerzeit 500 Lire Lohn für seinen Bau bezahlt wurden.
Ich schlage den Weg ein und mir wird sofort klar, dass es keine einfache Wanderung werden wird. Die Steigungen sind bedeutsam, aber der Untergrund breit und gut erhalten. Ein paar Kehren und schon sind wir in einer gewissen Höhe vor der ersten Abzweigung. Wir nehmen den linken Weg und nach wenigen Metern sind wir bei der ersten Geröllhalde, ein natürliches Fenster auf Gemona, die umliegenden Berge (Brancot, San Simeone usw.) und das friulanische Flachand. Ich bleibe stehen und kann nicht umhin, ein paar Fotos zu machen.
Von da an wird der Pfad flacher, geht auf und ab und bietet herrliche Ausblicke, auch auf den Monte Chiampon, dann führt er durch den Wald und schmiegt sich dem natürlichen Verlauf des Hanges an, bis zum „Crist di Siere“, hinter dem eine asphaltierte Straße zur Almhütte Cuarnan und zur Sella Foredor führt. Ich gehe diese hinunter und kurz danach schlage ich wieder den Pfad ein, der nach Gemona führt. Dieser kreuzt mehrmals dieselbe Straße, um sie dann definitiv hinter sich zu lassen und dem Grat des Monte Glemine zu folgen, einer viel begangenen Kletterroute, auch für Anfänger.
Nicht lange nach dem Beginn des Pfads sind wir schon hinter dem Dom von Gemona und nach Durchschreiten einer Lücke in der Mauer sind wir wieder beim Auto.
Die gesamte Route ist ca. 6 km lang und weist einen Höhenunterschied von 500 m auf. Der höchste Punkt liegt 700 Meter ü. d. M. Die Strecke ist zum Teil eine Gratwanderung mit Ausblickpunkten die herrliche Panoramen über das Friulanische Flachland bieten. Wer will, kann kurz vor dem Crist di Siere, in der Nähe einer kleinen Furt, rechts einen Weg einschlagen, der noch höher führt. Auch er kreuzt mehrmals die asphaltierte Straße und geht zur Schutzhütte Elio Pischiutti oder die Auferstehungskirche am Monte Cuarnan, von wo man einen herrlichen Blick über das gesamte Friulanische Flachland hat. An besonders klaren Tagen reicht der Blick bis zur Lagune.
Trainierte können die Strecke auch laufend zurücklegen, da sie sich hervorragend zur Trail-Run-Vorbereitung eignet.
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