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Königliches Grenzgebiet: Die Weinbauregion Collio zwischen Geschichte, Kulinarik und Traditionen

Das Görzer Hügelland

Das Görzer Hügelland (auf italienisch „Collio Goriziano“) präsentiert sich als ein Mosaik aus sanften Hügeln und gepflegten Weinbergen, ein Land zwischen Italien und Slowenien, das mit Geschichten von Grenzen, Begegnungen und Einflüssen in einem Zusammenspiel unvergesslicher Aromen von seiner einzigartigen Identität erzählt.

Sie können sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Vespa durch die Hügellandschaft aufmachen und dabei die besten Weißweine Italiens entdecken, die für ihre Mineralität und Alterung berühmt sind.

In dieser Ecke der Region Friaul-Julisch Venetiens, zwischen den Julischen Alpen, dem Fluss Isonzo und der Adria, gilt die Rebe nämlich als unbestrittene Königin:  Seit Jahrhunderten werden hier außergewöhnliche Weine wie Ribolla GiallaFriulano und Collio Bianco hergestellt, die aus einem an Mergel und Sandstein reichen Boden, der auch als „Ponca“ bezeichnet wird, entstehen.

Die Weinbauregion Collio bietet auch viele unverfälschte kulinarische Produkte, die von Tradition und bäuerlichem Einfallsreichtum zeugen. Zu den Spezialitäten des Görzer Hügellands zählen die Rosa di Gorizia oder Rose von Görz, ein kostbarer Radicchio mit intensiver Farbe und unverwechselbarem Geschmack, sowie Oliven und weiß-violette Speiserüben, mit denen die traditionellen Gerichte der Region verfeinert werden.

Bei Tisch zeigt das Görzer Hügelland seine mitteleuropäische Seele: Geräucherter Schinken aus österreichischer Tradition wird zusammen mit leckeren Käsesorten,  wie dem Liptauer, und legendären Desserts, wie dem traditionellen Nusskuchen Gubana, serviert. Die Kirsch- und Pflaumenbäume, die die Landschaft prägen, tragen mit ihren Früchten zu einer naturverbundenen und unverfälschten Konditorkunst bei: Dazu zählen unter anderem die Pflaumenknödel, ein süßes und herzhaftes Gericht böhmischer Herkunft, das den Geschmack dieses Fleckchens Erde in sich trägt.

Spuren der langen Habsburgerherrschaft sind in Architektur, Sprache und Bräuchen erhalten geblieben. Durchquert man die Gemeinden wie Cormòns, Capriva del Friuli und San Floriano del Collio, kann man Verkostungen mit kulturellen Besichtigungen abwechseln und Kirchen, Palais und verschiedene monumentale Bauwerke erkunden, die von der bewegten und faszinierenden Vergangenheit dieser Länder erzählen.

Önogastronomische Reiseroute: Königliches Grenzgebiet

Eine eintägige Entdeckungsreise durch die Kulinarik, Kultur und unvergesslichen Landschaften des Görzer Hügellands. Hier lädt jedes Gericht, jedes Glas und jede Landschaft dazu ein, in die tiefe Seele dieses Landes einzutauchen: Ein Land, dem es gelungen ist, aus seinen Grenzen einen Vorteil zu ziehen.

Erster Halt: Frühstück in Cormòns

Starten Sie mit dem frisch gebackenen Nusskuchen Gubana der Konditorei L’Antica Ricetta erfolgreich in den Tag. Dieser Hefekuchen ist reich an Rosinen und Trockenfrüchten, hat antike Ursprünge und wurde während der Oster- und Weihnachtsfeiertage als Symbol des Überflusses zubereitet.
Entdecken Sie das L’Antica Ricetta

Zweiter Halt: Ein Glas Ribolla Gialla in Oslavia

Fahren Sie weiter in Richtung Oslavia, um das Weingut Primosic zu besuchen, das die traditionelle Vergärung der Rebsorte Ribolla Gialla bis heute am Leben hält. Hier erfahren Sie mehr über die Verarbeitung dieser alten, seit dem Mittelalter erwähnten Rebsorte, der dem Wein seine charakteristische Bernsteinfarbe schenkt. Und Sie werden einige seiner besten Ausprägungen probieren.
Entdecken Sie das Weingut Primosic

Dritter Halt: Der Friulano von Pascolo, die andere Seele des Collio

Am Nachmittag erreichen Sie die Ortschaft Ruttàrs, eine der sonnigsten und eindrucksvollsten Gegenden des DOC-Weinbaugebiets Collio, um hier den Landwirtschaftsbetrieb Pascolo Alessandro zu besuchen. Seit drei Generationen verfolgt die Familie Pascolo jede Phase der Weinproduktion hier mit höchster Sorgfalt und schafft Weine, die die Geschichte des Landes auf unverfälschte Weise erzählen. Während der Verkostung sollten Sie keinesfalls die Gelegenheit verpassen, ein Gläschen Friulano (ehem. Tocai) zu probieren, der nicht nur die regionale Identität perfekt greifbar macht, sondern auch die Leidenschaft und Tradition dieses kleinen Weinparadieses ideal zum Ausdruck bringt.
Entdecken Sie das Weingut Pascolo

Vierter Halt: Enoteca di Cormòns

Collio ist reich an Weinen und Weingütern. Wenn Sie wenig Zeit haben, nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, oder Ihr Wissen vertiefen und sich unter den Hunderten von Etiketten führen lassen möchten, ist die Enoteca di Cormòns ein Muss. Die kürzlich renovierte Enoteca befindet sich auf der Piazza XXIV Maggio und dient als Zentrum zur Förderung und Aufwertung des Collio: ein touristischer Bezugspunkt für die Region und das Herz des friaulischen Weins. Seit 1984 erzählt die Enoteca die Geschichte der regionalen Traditionen und des Reichtums, Glas für Glas!
 
Entdecken Sie die Vinothek von Cormòns

Fünfte Halt: Mittagessen an der Grenze im La Subida

Im Restaurant Al Cacciatore della Subida von Josko Sirk ausklingen, die Görzer Küche trifft auf slowenische Einflüsse. Die Küche des Restaurants ist stark in der Region verwurzelt und aufs Engste mit ihren Produkten und Erzeugern verbunden: von Wild aus der Region und dem benachbarten Slowenien bis hin zu saisonalem Gemüse von lokalen Bauernhöfen; von Mehl aus handwerklichen Mühlen bis hin zu Wurstwaren von erfahrenen lokalen Schweinemetzgern; von Bio-Käse und Bio-Milchprodukten aus nahegelegenen Molkereien bis hin zu Eiern von freilaufenden Hühnern. Eine unverfälschte, respektvolle und sorgfältig zubereitete Hommage an die lokale Küche, mit großer Aufmerksamkeit für die gegenwärtigen und zukünftigen Trends der italienischen Küche.
Entdecken Sie das Restaurant Al Cacciatore della Subida

Sechster Halt: Die italienische Rinderrasse Pezzata Rossa entdecken

Am Nachmittag geht es dann weiter zur Fattoria Zoff in Borgnano, die ganz im Zeichen der Ruhe und des Respekts gegenüber Land, Tieren, Jahreszeiten und Kochkunst steht. Hier können Sie den Bauernhof besichtigen, die Milchkühe kennenlernen und ihren Käse zusammen mit handgekochten Marmeladen probieren.
Entdecken Sie die Zoff Farm

Siebte Halt: Ein typisches Abendessen in der Rosenbar

Beenden Sie den Tag mit einem unverzichtbaren Stopp in Gorizia bei Rosenbar, wo die Radicchio-Spezialität „Rosa di Gorizia“ mit „Frizze“, also in Essig gebratenem Bauchspeck, probieren können. Probieren Sie auch die leckeren, süß-sauren Pflaumenknödel mit Butter und Zimt, die aus der bäuerlichen Tradition stammen. Keinesfalls verpassen sollte man auch die herzhaften Sardinen sowie den in der Pfanne mit Meerrettich und Eiern angebratenen Löwenzahn. 
Entdecken Sie das Restaurant Rosenbar