Die österreichisch-ungarischen Schützengräben von Ragogna sind Ziel des zweiten Rundgangs, der vom Freilichtmuseum "Stätten des Großen Kriegs im Hügelland von Friaul" angeboten werden. Im Vergleich zum befestigten Komplex des Monte di Ragogna handelt es sich hier um einen kürzeren Rundgang mit dem Ziel der Entdeckung der österreichisch-ungarischen Verteidigungsbefestigungen, die im Jahr der militärischen Besetzung des Friauls (November 1917 - November 1918) errichtet wurden, um einen möglichen Gegenschlag der Italiener zu bremsen.
Der Rundgang zeigt neben den geschichtlich interessanten Funden auch die typische Landschaft des Tagliamento, die sich durch eine dichte Vegetation und die Kiesufer des Flusses auszeichnet. Vor Beginn der Wanderung befindet sich an der Schotterstraße, die von San Giacomo nach Aenodis führt, an der Kreuzung der Via San Remigio und der Via dal lavoro, ein erstes Zeugnis des Großen Kriegs. Es handelt sich um ein Nest für Maschinengewehre mit einem Teil eines Schilds der Erbauer, das jedoch nur von außen sichtbar ist, da es sich auf privatem Boden befindet.
SCHILDER AM ANFANG DER ROUTE DER FESTUNGSANLAGE
Von hier aus geht man weiter der Via San Remigio und der Via Aenodis (rechts) entlang und begegnet 100 Meter danach dem Karrweg, der zu den Ufern des Tagliamento führt. Zu Fuß erreicht man den Zusammenfluss zwischen dem Flussbett und dem Rio Fossal und kann hier die Öffnungen eines unterirdischen Blockhauses und ein Gewirr von Schanzengräben sehen. Wenig weiter vorn stehen hohe Bunker, von denen einer auf einem Grat steht, der den Lauf des Tagliamento beherrscht. Nach 300 Metern sind Eingänge zu verschiedenen Tunnels und Schützengräben zu sehen (heute teilweise eingefallen), die noch zwei Schilder der 4. Kompagnie "Corso Tecnico Imperial - Regio" aufweisen.
Wer möchte kann den Spaziergang längs des österreichisch-ungarischen Schützengrabens mit dem Besuch des Museums Großer Krieg von Ragogna ergänzen, das vertiefende Informationen zum vor Ort gesehenen und Kuriositäten jener Zeit biete.