Nach der Niederlage von Karfreit gelang es dem österreichisch-ungarischen Heer in die Friaulische Ebene vorzudringen und die italienische Armee zog sich, in ernsthaften Schwierigkeiten, in Richtung Venetien zurück. Ende Oktober versuchten einige schon weiter als Udine gelangte Gruppen von Soldaten, ohne Anweisungen der obersten Kommandostelle, in der Nähe des Flusses Tagliamento Widerstand zu leisten, insbesondere auf den Brücken von Cornino und Pinzano.
Auf diesem Gebiet entstand aus dem europäischen Projekt "Die Stätten des Großen Kriegs im Hügelland von Friaul" im Jahr 2007 ein Freilichtmuseum mit Sitz in Ragogna. Es werden vier Rundgänge angeboten, die die Geschichte dieser Landschaft erläutern, von den Vorkriegs-Festungen bis zu den verschiedenen Resten von Bauten, Stellungen und Funden der sogenannten Schlacht am Tagliamento.
DIE ÜBERRESTE DER GESCHÜTZSTELLUNGEN IN DER BATTERIE VON RAGOGNA BASSA.
Der erste Rundgang betrifft die Befestigungsanlage des Monte di Ragogna; er führt von den Ufern des Tagliamento zur Ortschaft Muris.
Nach dem Zentrum von Ragogna (von der SS463 kommend) biegt man links in die Via Bologna ein und fährt auf der Via Tagliamento bis zur Ortschaft Tabine, Ausgangspunkt unseres Rundgangs. Der Spaziergang in Richtung Brücke des Tagliamento folgt der Straße, die zum Dorf San Pietro und der Burg von Reunia führt, von wo der Besuch des Berges richtig beginnt.
Längs des Wegs begegnet man verschiedenen Resten von besonderem Interesse, angefangen mit der Batterie "Ragogna Bassa" bis zu den Munitionsdepots und Kasematten in denen noch Bleistift-Inschriften erkennbar sind, die von den Soldaten während ihres Aufenthalts hier angebracht wurden. Weiter geht´s auf dem Weg, der den Bergrücken überquert und auf dem nordöstlichen Kamm endet, wo sich die Batterie "Ragogna Alta", die gepanzerten Munitionsdepots und die Festung Forte del Cavallino (482 m ü.M.) befinden.
Den Schützengräben der zweiten Linie am Kirchlein Chiesetta di San Giovanni entlang gehend erreicht man Cret dal Louf und Spice. Von hier kehrt man auf die geteerte Straße zurück und geht bergabwärts gegen Muris den weiter vorn liegenden Schützengräben entlang, die diesen ersten Rundgang abschließen.
BLICK AUF DEN TAGLIAMENTO VOM GIPFEL DES MONTE DI RAGOGNA. IM HINTERGRUND DIE VORALPEN DER REGION UM PORDENONE, EINES DER SZENARIEN DES ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN VORSTOSSES NACH CAPORETTO.
Wer möchte kann den Rundgang mit dem Besuch des Museums des Großen Kriegs von Ragogna abschließen, das vertiefende Informationen zum vor Ort Gesehenen und Kuriositäten jener Zeit anbieten.