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Evangelisch-Lutherische Kirche


Chiesa Evangelica Luterana

Der Bau der Kirche fing 1871 an, aufgrund des Planes des Architekten Christian Zimmerman in Breslau, auf einem Standort, der vorher von den Salinen besetzt war und danach mit über 200 Holzpfählen konsolidiert wurde.

Mit dem Bau wurden die Architekten Giovanni Berlam und Giovanni Scalmanini beauftragt, die das Werk 1874 zu Ende brachten.

Für seinen klaren neogotischen Stil stellt die Kirche ein faszinierendes «Unikat» im Rahmen des vielseitigen architektonischen Vermögens der Stadt, mit ihren Spitzen und Fialen, den schrägen Schiefersteindächern, dem hohen mit Karst-Kalkstein verkleideten Glockenturm (49 Metern), das ganze vielleicht in Anlehnung an der von Heinrich von Ferstel geplanten Votivkirche in Wien.

Die ursprünglichen drei Glocken (zwei davon wurden während des 1. Weltkrieges beschlaggenommen) wurden von der Wiener-Neustadt-Werkstatt mit der Bronze der von den Prussianer in Sedan (1870) beschlaggenommen französischen Kanonen geschmolzen und vom Kaiser Wilhelm I. geschenkt.

Das Innere, das in drei Kirchenschiffen unterteilt ist und entsprechend der lutherischen Tradition keine Dekorationen und Fresken aufweist, wird von hohen Ogivalfenstern und vom mittleren Fenster beleuchtet, das von der Firma Zettler aus München realisiert wurde und die Verklärung Christi (an den bekannten Bild von Raffaello inspiriert) darstellt und von der Familie Rittmeyer geschenkt wurde.

Besonders hochwertig sind der Altar und die hölzerne Kanzel (Werk des Kunstzimmermannes Buhl, aus Breslau) und die mechanische Orgel, die von der Firma Steinmeyer aus Alt Öttingen (Bayern) gebaut wurde und von dem Naturwissenschaftler Julius Kugy (1858- 1944) sehr geschätzt wurde.

Von den beiden ursprünglichen neoklassischen Trauerdenkmälern, die aus der vorherigen Kultusstätte stammen, die Chiesa del Rosario, Eigentum der Gemeinde von 1781 bis 1871 und von Antonio Bosa, Schüler von Canova realisiert, verbleibt heute im linken Kirchenschiff nur das Georg Heinrich Trapp (Börsenhändler) gewidmete Trauerdenkmal, während von dem anderen wegen einer wandalischen Tat nur eine Tafel bleibt, die aufgrund einer Zeichnung von Pietro Nobile durchgeführt wurde und dem dänische Konsul Johan Heinrich Dumreicher gewidmet ist.
 
Die lutherische Gemeinde ist in Triest seit der Gründung des Freihafens (1719) vertreten. 1784 zählte sie ca. 1200 Mitglieder, die am Anfang des XX. Jahrhunderts zu 1700 wurden und dann nach den beiden Weltkriegen zu den aktuell 120 Mitgliedern gesunken ist.

In fast dreihundert Jahren Anwesenheit in Triest hat die Gemeinde eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Stadt gespielt, vor allem im Finanz- und Versicherungsbereich, mit der Forderung von zahlreichen sozialen Initiativen (Schulen, Sportvereine, wohltätigen Aktivitäten, einem Altersheim, dem Istituto Rittmeyer für Unterstützung der Blinden, der SOGIT - Soccorso Ordine di S.Giovanni).

Alle Interessenpunkte von Triest.