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Vivante Palast


Palazzo Vivante

Der Palast wurde nach einem Entwurf des Architekten Domenico Corti 1844 errichtet und trägt den Namen seines Besitzers Antonio Vivante, der Anfang des 20. Jahrhunderts Generaldirektor der österreichischen Union-Bank, Ratsmitglied der Versicherungsgesellschaft Generali und des Österreichischen Lloyd war. Antonio Vivante wollte das Gebäude seinem gesellschaftlichen Rang entsprechend umbauen und betraute damit den berühmten Wiener Architekten Rudolf Dick, der u. a. das Ägyptische Museum in Kairo entworfen hat.

Bedeutungsvoll sind die neoklassizistische Fassade und der repräsentative Treppenaufgang mit einer doppelten Prunktreppe im klassischen Barock und mit Verweisen auf Michelangelos Architektur mit den Stichbögen und ellipsenförmigen Stufen der Verbindungstreppen zur Vorhalle.

Die fünf Gemälde des inneren Dekorationszyklus sind Werke des Wiener Malers Alois Hans Schramm, der u. a. das Triptychon im Justizgebäude in Salzburg und die Dekorationen in der Vorhalle des Parlaments in Wien geschaffen hat.

Bemerkenswert sind die polychromen ornamentalen Steine der Prunktreppen und der Kamine: amarantrot in der Eingangshalle, weiß geädert im roten Salon, schwarz glänzend im gelben Salon und onyxgrün im ovalen Salon.

1918, nachdem Vivante nach Wien geflüchtet war, wurde das Palais 18 Monate lang von Emanuele Filiberto, Herzog von Aosta und Befehlshaber der Dritten Italienischen Armee, besetzt.

Nachdem Vivantes Angehörige, da sie Juden waren, ins Exil gehen mussten, hatte das Palais eine wechselhafte Geschichte. In den Jahren 1940-43 war es Sitz des Föderalen Kommandos der Faschistischen Jugend Italiens (OGL), von 1943 bis April 1945 Hauptquartier der Gestapo, in den Monaten Mai/Juni 1945 Sitz von Titos Volksgarde, bis 1946 Sitz des Komitees der nationalen Befreiung, bis 1947 Sitz der Partei Democrazia Cristiana und schließlich seit 1947 Sitz des gemeinnützigen Vereins Opera Figli del Popolo, von einem Priester, Edoardo Marzari, gegruendet.

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