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7 August 2018

Villa Gorgo und das Piccolo Opera Festival

7 August 2018
Anna De Marco

Villa Gorgo und das Piccolo Opera Festival

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, einen Park und eine schöne Residenz in einem kleinen Dorf in Friaul zu besuchen. Es ist ein mir lieber Ort, weil mir mein Vater, der dort geboren und aufgewachsen ist, viel darüber erzählte. Der Ort ist Villa Gorgo und liegt in Nogaredo al Torre, einem Vorort von San Vito al Torre, Provinz Udine. Die Villa ist ein Artefakt aus dem 18. Jahrhundert, um genau zu sein, aus dem Jahr 1755, und steht direkt am Fluss Torre. Sie verdankt ihren Namen den ersten Besitzern, der Familie Gorgo, die in der Hoffnung nach Nogaredo zog, dass die Serenissima ihr die Möglichkeit geben würde, ihren Einfluss in diesem Gebiet auszubauen. Es gibt Belege dafür, dass es lange ein Ort des Durchzugs und Handels war, auch wegen seiner Nähe zu einem alten österreichischen Zollamt, das jetzt dem Verfall preisgegeben ist. Man erzählt sich zudem, dass die Villa unter anderen Papst Pius VI. auf seiner Reise nach Wien Gastfreundschaft bot und dass Napoleon ganz in ihrer Nähe vorbeizog und der Legende nach im Haus eines Bauern im Dorf Unterkunft fand. In der Wohnstätte gibt es zudem eine Erinnerung an den österreichischen Kaiser, Erzherzog Joseph II., dem Schutzherrn Mozarts, der am 11. März 1784 auf dem Rückweg von seiner langen Reise durch Florenz, Rom und Neapel, den Königreichen seiner Brüder, hier Halt machte. Die Villa ist einer der 345 von ERPAC (Ente Regionale Patrimonio Culturale – Behörde für das regionale Kulturerbe) gelisteten Orte und wurde 1922 als historisches Wahrzeichen anerkannt. Diese Anerkennung wurde 1977 bestätigt. Architektonisch betrachtet handelt es sich bei diesem Gebäude mit dreiteiliger Fassade um eine Villa mit typisch venezianischem Flair. Paolo Tomasella, der uns bei der Führung begleitete, erzählte uns, dass das Gebäude im Laufe der Jahre nach einem Brand wieder aufgebaut und restauriert wurde. Vor und hinter der Villa befinden sich zwei große Gärten und Parks. Hinter der Villa, von wo man über eine Treppe in den ersten Stock des Gebäudes gelangen kann, stehen hauptsächlich Magnolien, die ein wenig Schatten spenden. Die Treppe ist Teil von Modernisierungsarbeiten und verleiht der Struktur einen eher informellen Charakter, da sie sich außerhalb des Gebäudes befindet. Am ursprünglichsten sind die alten Ställe. Die Erkundung dieses Ortes wurde dank „La verde musica“ möglich, einer Reihe von musikalischen Events, die einen Vorgeschmack auf den Piccolo Opera Festival geben. Im ersten Geschoß der Villa lauschte das Publikum der melodiösen Stimme der friulanischen Sopranistin Giulia Della Peruta. Viila Gorgo ist jedoch nur eine der vielen in Friaul zu bewundernden Villen, Schlösser und Burgen. An Ihrer Stelle würde ich die Augenblicke und Gelegenheiten nutzen, die das oben erwähnte Festival bietet, das sich durch ganz Friaul zieht. Zu all diesen Anlässen können Sie verschiedene Orte besuchen, aber auch ein gutes Repertoire an klassischer Musik genießen. Herrliche Orte und Musik. - Was will man mehr? Nach den Konzerten können Sie die an den jeweiligen Ort gebundenen Themenmenüs genießen. Ach ja, und noch etwas. Für diejenigen, die mehr an „mondänen“ Kuriositäten interessiert sind, ist Villa Gorgo jener Ort, an dem die Sängerin Elisa aus Monfalcone geheiratet hat.
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Anna De Marco

Beinahe dreißigjährige Triesterin, die davon träumt, mit weniger Schwierigkeiten zu arbeiten. Von Natur aus neugierig, immer für neue Erfahrungen zu haben, Theater- und vor allem Musicalfreak. Ich liebe es, mich umzusehen und an kulturellen Initiativen der Stadt teilzunehmen.

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