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26 Juli 2018

Ungewöhnliches Görz: Ein bukolischer Spaziergang zur Villa de Nordis

26 Juli 2018
Sabrina Pellizon

Ungewöhnliches Görz: Ein bukolischer Spaziergang zur Villa de Nordis

An einem kühlen Nachmittag im Juli hatte ich das Vergnügen, zusammen mit einer Gruppe von zwanzig Wanderinnen einen ungewöhnlichen Spaziergang zu unternehmen, um die bukolische Seele von Görz zu entdecken. Ausgehend vom antiken Pomerium der Stadt erkundeten wir das Gebiet in der Nähe des Flusses Isonzo, das für die Bourbonen Frankreichs während ihres Aufenthalts in der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel war. Wir wanderten auf stillen Feldwegen, dominiert vom historischen Monte Sabotino und dem Beinhaus Ossario di Oslavia, umgeben von Weinbergen, Olivenhainen, Maulbeer- und Kirschbäumen, Obstgärten und Lavendel. Nur wenige Meter von uns entfernt hörten wir das Rauschen des Flusses Isonzo und von zwei Aussichtspunkten aus sahen wir die beeindruckende Salcanobrücke aus behauenem Stein. An einigen Stellen waren die Görzer Burg und das Kloster Kostanjevica gut zu sehen. Ziel der Wanderung war die Villa de Nordis. Dabei handelt es sich um eine edle Landhausvilla aus dem Jahr 1840, die an die außergewöhnliche Figur der Gräfin Lyduska de Nordis gebunden ist. Nur wenige wissen von der Existenz dieser Villa, in der sich die Familie Winston Churchills aufhielt und am Ende des Zweiten Weltkriegs dank der Entschlossenheit und Überredungskunst ihres Besitzers der Grenzverlauf verändert wurde. Die Villa und ihr Park waren nämlich dazu bestimmt, in die Sozialistische Republik von Marschall Tito einverleibt zu werden. Wie? Man erzählt sich von einer besonderen Freundschaft mit Winston Churchill und von geheimen Festen für die Angloamerikaner in der Villa. Die jetzigen Besitzer, denen die Gräfin ihr „Ferienhaus“ vermacht hat, zeigten uns einige Zimmer (einige der Innenräume werden gerade renoviert) und erzählten uns anhand vieler kurioser Anekdoten über die Gräfin und das komplizierte Leben derer, die vor und nach dem Krieg in der Nähe einer Grenze lebten, wer diese so unternehmungslustige und charismatische Frau war. Ich lasse Ihnen ein paar Fotografien zu diesem besonderen Ökotourismus-Erlebnis auf der Entdeckung eines geheimen und verborgenen Görz, das von einer originellen und wahren Geschichte der Grenze erzählt, nämlich der des österreichischen Nizza. So wurde Görz nämlich bis ins frühe 20. Jahrhundert genannt. Die Geschichte ist reich an Überredungskunst, Diplomatie und alten historischen Landschaften.
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Sabrina Pellizon

Meine Erfahrung mit der Incoming-Welt beginnt als Tour-Leader, um sodann in Natur- und Umwelt-/Wanderführerin in unserer Region umzuschlagen.
 
Meine Erfahrung mit der Incoming-Welt beginnt als Tour-Leader, um sodann in Natur- und Umwelt-/Wanderführerin in unserer Region umzuschlagen. Ich beschäftige mich zudem mit Esel-Didaktik und liebe es über alles, mit Noè, meinem adoptierten Esel und treuen Begleiter, Wanderungen durch mein Preval-Gebiet zu unternehmen. Ich liebe es, unsere Gäste zu informieren, zu überraschen, zu verwöhnen und zu begleiten und ihnen die kuriosen und originellen Seiten unserer Orte zu vermitteln.

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