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19 Juni 2018

Der große Krieg in Pontebba: Villa Fürchterlich und Hubertusheim

19 Juni 2018
Simone Del Negro

Der große Krieg in Pontebba: Villa Fürchterlich und Hubertusheim

Heute möchte ich Ihnen von einem wichtigen Projekt in Pontebba erzählen, das im Themenpark des Großen Krieges, dem so genannten Bombaschgraben, realisiert werden wird. Diesen Park beschrieb ich schon letztes Jahr in einem früheren Artikel, aber mittlerweile wurde er erweitert. Am 2. Juli 2017 wurden neue Lose eröffnet. Im ersten der beiden, dem nördlicheren, ist es möglich, eine kleine, dem Kommandanten des 149. Regiments Landsturm (territoriale Miliz) als Unterschlupf dienende Höhle und das Fundament dessen, was höchstwahrscheinlich seine Baracke war, zu besichtigen. Im zweiten der beiden Lose kann eine andere kleine Höhle besichtigt werden. Sie bot der Infanterie Schutz und auch dort steht noch das Fundament der Baracke der Truppen. Sie war der Treff- und Ausgangspunkt der Soldaten, die auf der Suche nach nützlichen Informationen des Feinds und zum Festnehmen von Gefangenen in die Wohnsiedlung Pontafel ausschwärmten. Weniger als hundert Meter weiter finden wir eine vom 149. Regiment Landsturm realisierte Quelle, auf die eine Steintafel mit dem deutschen Satz: „Du Quell gefasst von Kriegershand erquicke den Wandrer im Kärntnerland“ hinweist. Der Weg führt in Richtung Pontebba auf der alten Straße zum Nassfeldpass bergab zum Bombach. Wenn man will, kann man die Wohnsiedlung zu Fuß erreichen, ansonsten kehrt man auf dem Weg des Themenparks zurück zum Hauptparkplatz. Am neuen Projekt werden zahlreiche Verbände, öffentliche Körperschaften und Einzelpersonen interessiert sein. Tatsächlich werden die beiden Baracken/Unterkünfte der österreichischen Infanterie im alten Los des Themenparks unter einer großen Felswand realisiert werden. Insbesondere die „Villa Fürchterlich“ und das „Hubertusheim“. Zwei kleine mit Teerpapier und Holz gebaute Baracken, die, wie viele andere, Millionen Soldaten des Großen Krieges als Unterstand dienten. Sie werden anhand alter Fotografien nachgebaut, mit dem Beitrag Privater und der Gemeinde Pontebba finanziert und den Besuchern die Möglichkeit geben, die täglichen Lebensumstände der Fußsoldaten und der Artilleristen des ruhmreichen 7. Regiments Khevenhüller, des 4. Infanterieregiments und des 149. Regiments Landsturm bis ins kleinste Detail zu erkunden. Diese Regimente hatten sich gemeinsam mit vielen anderen Kämpfern in diesen Bergen dem 134. Infanterieregiment Benevento, dem 6. Regiment Bersaglieri und dem Ottavo Alpini widersetzt. Die Baracken werden mit so originalgetreuen Einrichtungen und Fotografien wie nur möglich ausgestattet werden, um die Besucher wirklich zu berühren. Ferner wird in einem der zwei Unterkünfte ein beschreibendes Plakat aufgestellt werden, das Weihnachten an der Front aus der Sicht eines Soldaten des Großen Kriegs und eines Barras-Soldaten beschreibt und alte Bilder zeigt. Die Arbeiten werden den Freiwilligen, die sich schon kostenlos zur Verfügung gestellt haben, größte körperliche Anstrengungen abfordern. Ihnen bleibt nur noch, uns auf der Facebook-Seite „Quello che le montagne restituiscono“ zu folgen und die neuen Gebäude und das Tal zu besuchen.
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Simone Del Negro

Ich bin ein 24-jähriger Koch aus Pontebba (UD), ein Freak der lokalen Geschichte, insbesondere der an den Ersten Weltkrieg gebundenen Geschehnisse im Kanaltal – Eisental. Sammler von Gegenständen aus dem Großen Krieg, vor allem solcher, die die Lebensmittelversorgung und den Alltag der Soldaten an der Front betreffen. Präsident und Gründer des historisch-kulturellen Vereins „Quello che le montagne restituiscono“ von Pontebba.

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