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14 Juli 2017

„Botteghe del Sapere" – Läden des Wissens mit Handel und Kultur als Protagonisten

14 Juli 2017
Andrea Tomasella

„Botteghe del Sapere" – Läden des Wissens mit Handel und Kultur als Protagonisten

Meine erste Erfahrung mit den „Botteghe del Sapere“ der Veranstaltung „Conoscenza in Festival“ (Wissensfestival) war ausgesprochen positiv. Es gefiel mir, zweiundzwanzig Geschäfte in der Altstadt Udines in Orte verwandelt zu sehen, in denen sich zwei anscheinend voneinander entfernte Welten wie Kultur und Handel ein Stelldichein gaben. Ich erlebte eine gut eingespielte und funktionierende Synergie zwischen Universität und dem kommerziellen Stadtgefüge, die kulturell sehr anregende Momente der Konfrontation ins Leben rief. Dabei denke ich insbesondere an die Begegnung „Unteres Friaul, Karst und Julische Alpen. Landschaften und Routen auf dem Papier.“ Während der am Freitag, den 30. Juni im Bekleidungsgeschäft Elena Mirò abgehaltenen Konferenz, die von Ilvano Caliaro und Roberto Norbedo moderiert wurde, konnte das Publikum einer wunderschönen Tour durch unser regionales Gebiet beiwohnen, die anhand von Werken großer Autoren wie der Irredentist Scipio Slataper und der Dichter Biagio Marin erzählt wurde. Angefangen bei Triest, über Görz und Grado bis Udine war die Konferenz ein Wirbel an Emotionen, Gegebenheiten und Erzählungen, in denen die Geschichte und die kulturelle Lebhaftigkeiten Friaul Julisch Venetiens im Mittelpunkt standen.

Ein anderer sehr interessanter Augenblick des Festivals war „Job Breakfast“ am Samstag, den 1. Juli. Auf der Piazza Libertà von Udine gab es ein Frühstückstreffen mit Arbeitgebern und anschließende Vorstellungsgespräche. Der Event war sehr gefragt und ermöglichte es Akademikern und Studenten der friulanischen Universität, den Referenten der neunzehn teilnehmenden Firmen ihren Lebenslauf zu überreichen, um zu versuchen, eine der vielen verfügbaren Arbeitsstellen zu erhalten. Ebenfalls am Samstag, den 1. Juli wohnte ich zwei anderen, sehr interessanten Konferenzen bei. Im Zuge der von den sehr jungen Davide Dalla Pria und Tommaso Vidal koordinierten Begegnung „Der erste Uhrturm des Schlosses von Udine“ im Geschäft Bortolin Gioielli wurde anhand von Unterlagen, die die antike Gemeinde Udines zur Verfügung stellte, die Beziehung zwischen dem Uhrturm und der Stadt vertieft. Einige Kuriositäten zu den Uhrmachermeistern, die ab dem Mittelalter verschiedene handwerkliche Techniken zur Realisierung von Uhrmechanismen verwendeten, fand ich ausgesprochen intrigant.

Eine weitere wahrhaft originelle Konferenz war die von Simonetta Minguzzi im Geschäft Eccofatto abgehaltene „Ein Tag in einer mittelalterlichen Burg“. Frau Professor Minguzzi erzählte anhand verschiedener Fotografien und einiger videoillustrierten Gemälden alle Aspekte des Alltags in einer typisch friulanischen Burg im Mittelalter, von der Jagd zur Freizeit, von der Beleuchtung zur persönlichen Hygiene, bis hin zu den Einrichtungen und der Küche der Burg. Wirklich eine großartige Gelegenheit, um zu erfahren, dass auch unsere Vorfahren Tanzen und Live-Musik, Dame und das Würfelspiel liebten.

Abschließend kann ich behaupten, dass mich die Botteghe del Sapere wirklich beeindruckten. Sie sind eine neue, schöne Art, Handel und Kultur zu verstehen, zwei Welten, die nur anscheinend voneinander entfernt sind, aber sich in Wirklichkeit gegenseitig ergänzen.
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Andrea Tomasella

Diplomiert in Soziologie für das Gebiet und die Entwicklung an der Universität Triest er ist Referent der Gruppe Gruppo Comunicazione des Jugendzentrums Punto Giovani von Görz. Journalist und  Stadtrat in Görz."Ich schreibe  aus Leidenschaft und fotografiere zum Vergnügen"

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