Der mit Bäumen gesäumte Weg, der in den Themenpark des Großen Krieges führt, ist die perfekte Trennung zwischen Monfalcone von heute und dem von gestern. Ich schaue nach links, in das Gebüsch und sehe die ersten Lazerationen im Boden. Der Pflanzenwuchs versucht beschämt, sie zu verstecken.

Nach ca. zweihundert Metern führt ein offener Raum zu einem dem französischen General, Joseph Joffre, gewidmeten Schützengraben. Ich begebe mich in die Vertiefung und verschwinde nach und nach aus dem Blickfeld, wie vom Erdboden verschluckt.
Ich gehe in Begleitung einer Schlange, die sich agil durch den gesamten Park bewegt. Von Quota 98 bis Quota 121, durch die Monumentalzone von Quota 85. In einigen Punkten verschwindet sie dort, wo die Natur zur Normalität zurückkehren wollte, wieder im Boden.

Ich lege die Hand auf ihre Haut und nehme die Unregelmäßigkeiten wahr. Manchmal nehmen sie die Form einiger Wörter an, die die Soldaten vor hundert Jahren zurückgelassen haben, um sich daran zu erinnern, dass sie noch leben.
Ich treffe auf eine Jungfrau in der 1916 entdeckten Höhle, die hunderten uniformierten Soldaten Obdach bot.
Nach Rückkehr auf den Weg, fällt mir auf, dass ich nicht nur auf dem typischen Karstfelsen gehe. Er ist übersät mit Eisenteilen von Granaten, die hier über zwei Jahre lang wie Regen während eines Gewitters fielen.

Ich senke den Blick und sehe überall Zeichen des Sturms. Ein Gitter ragt wenige Zentimeter aus dem Boden, ein aufmerksamer Blick hat keine Mühe, überall Zeugen aus Eisen und Blei zu finden. Und ein Vogel zwischen den Bäumen, scheint mit seiner Stimme das Ticken eines Maschinengewehrs nachahmen zu wollen.
Ich schaue in den Himmel, beinahe, um mich zu überzeugen, dass es wirklich vorbei ist. Die Farben des Frühlings erleichtern mich. Auf diesen eisenübersäten Wegen setzt man jetzt nur mehr die Füße, um sich zu erinnern und zu betrachten.
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