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29 April 2017

Dorffest von Casarsa

29 April 2017
Daniela Radovan

Dorffest von Casarsa

Casarsa: Dort wohne ich nun schon seit zehn Jahren und ich muss zugeben, dass ich vor meinem Umzug außer von ihren Weinen, die ich in einer Werbung sah, nicht viel über diese Gemeinde wusste. Natürlich war mir bekannt, dass es das Dorf von Pasolini war, das machte den Ort in meinen Augen aber nicht interessanter. Dann habe ich aber entdeckt, dass Casarsa aus einem oder dem anderen Grund an die Geschichte vieler gebunden ist. Nicht zuletzt an den Schriftsteller Roberto Saviano, der dem Städtchen in seinem berühmten Buch „Gomorra“ Platz einräumt. Viele kennen es sicher wegen des Dorffests „Sagra del Vino“, das bei seiner 69. Ausgabe angelangt ist.

Man kann dieses Fest, das Jahr um Jahr Straßen und Kioske mit unzähligen Besuchern füllt auf viele Arten erleben. Sie können durch die Altstadt streifen und dem Menschenstrom folgen, der sich bei den Attraktionen des Luna-Parks auflöst oder bis spät in den Zelten und in den Kellern plaudern und typische Gerichte wie den Frico und Polenta, die Gnocchi, gegrilltes Fleisch oder Essigwurst genießen. Sie können zu den Noten der Aufführungen, die bei jeder Ausgabe die Luft und den Platz mit ihrer Musik füllen, singen und an den Laufwettbewerben teilnehmen, oder einfach nur mit den Kindern den Straßenkünstlern zusehen.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass das Dorffest nach und nach entdeckt wird, geradeso wie Casarsa. Jedes Jahr überrascht mich ein anderer Aspekt. Die Jüngeren erleben es als etwas zwischen einem Rummelplatz und einer Diskothek, junge Eltern machen Fotos von ihren Sprösslingen auf den Karussellen, und mehr oder weniger alle lassen sich vom Angebot des vielseitigen Markts verführen. Es ist auch an die Kunstliebhaber gedacht. Dieses Jahr stellt Beppo Zuccheri seine „Scarabocchi ermetici“ (hermetische Kritzeleien) aus, im Palazzo Burovich sind Gemälde von Nada Moretto zu sehen und im Garten des Palazzos können wunderschöne Land-Art-Installationen und Kreationen von Holzkünstlern bewundert werden. Und das alles bei einem guten Glas Wein.
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Unterkünfte


Daniela Radovan

Ich bin in Triest geboren und habe die Kunsthochschule besucht. 2004 zog ich nach Friaul-Julisch Venetien und ließ meine Anstellung im Teatro Stabile La Contrada hinten. Jetzt arbeite ich im organisierten Großhandel, aber meine Leidenschaften sind immer noch an die Welt der Kultur und die Gebietserkundung gebunden, was ich durch Schreibtätigkeit und das Singen in einem Gospel-Chor zum Ausdruck bringe.

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