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Jüdische Routen


Jüdisches Triest

Die Stadt Triest, in der es eine alte und wichtige israelitische Gemeinde gibt, war Zeuge und stand oft im Zentrum bedeutungsvoller Geschehnisse, die mit der Geschichte der Juden verbunden ist. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat die hebräische Gemeinde von Triest direkt und auf tragische Weise den Rassismus der drei totalitären europäischen Systeme erlebt: Triest war die erste Stadt, in der man von der Einführung der faschistischen Rassengesetze vom 18. September 1938 hörte. Danach stand dort das einzige nazistische Lager in Italien und zuletzt hat Triest zahlreiche Juden aufgenommen und geholfen, die aus Osteuropa nach Triest kamen, um sich für die Fahrt nach Israel einzuschiffen.

Jüdische Routen

In Friaul-Julisch-Venetien sind noch viele Spuren der jüdischen Präsenz im Laufe der Jahrhunderte erhalten. Im alten Aquileia werden im Vorchristlichen Museum die Zeugnisse aus den ersten Jahrhunderten der Christenzeit aufbewahrt. Im Archäologischen Nationalmuseum von Cividale können hingegen einige Grabsteine besichtigt werden, die vom alten Friedhof aus der Neuzeit stammen. In San Daniele del Friuli gibt es auch heute noch einen jüdischen Friedhof, der 1734 eröffnet wurde. Auch Gradisca d’Isonzo in der Provinz Görz hat einen kleinen Friedhof aus Ende des 18. Jahrhunderts. Ab dieser Zeit siedelten sich die jüdischen Gemeinden vor allem im östlichen Teil der Region unter der habsburgischen Herrschaft an, weil sie oft aus den Gebieten der Republik Venedig ausgestoßen wurden, der der westlichere Teil Friauls gehörte.
 
In Görz war das jüdische Viertel das Zentrum von intensiven wirtschaftlichen und kommerziellen Tätigkeiten und gleichzeitig ein Wohngebiet mit religiösem Kern. Die Synagoge, die heute nicht mehr für Kultzwecke benutzt wird, enthält das Museum Piccola Gerusalemme sull'Isonzo (Kleines Jerusalem am Isonzo), das der Geschichte des Judentums in Görz gewidmet ist.