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Das Leben der Soldaten im Gebirge

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Einer der faszinierendsten Aspekte des Großen Kriegs war das Leben in den Schützengräben und in den Hochgebirgsstellungen. Nie zuvor wurde Schlachten in so großer Höhe ausgetragen. Zwischen den Gipfeln des Adamello-Massivs (Massiccio dell Adamello) an der Grenze zwischen Lombardei und Südtirol standen sich Italiener und österreichisch-ungarische Soldaten auf über 3000 Meter Höhe gegenüber. Eine ähnliche Situation ergab sich auch in der Gegend zwischen Trentino und Venetien, nahe dem Marmolada, im östlichen Sektor des Lagorai, in den gesamten Östlichen Dolomiten und zwischen den Gipfeln der Karnischen Alpen und dem Dogna-Tal
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Auch wenn an diesen Orten einfache Infanteriebrigaden (die für das Angehen von Situationen dieser Art völlig ungeeignet waren) nicht fehlten, gehörten die meisten der Kämpfer dem Korps der Alpini, den italienischen Gebirgsjägern, an. Dabei handelte es sich um junge Leute, die in den Berggegenden rekrutiert wurden und es gewohnt waren, sich in diesem Gelände zu bewegen, die kalten Temperaturen zu ertragen und den Befehlen zu gehorchen, ohne sich viele Fragen zu stellen. Mehr als zwei Jahre verbrachten sie in der Höhe, kämpften, transportierten Materialien, Waffen, Ausrüstungen sowie Lebensmittel und bauten Barackenlager, Stellungen und verschanzte Anlagen, die noch heute überraschen und erschüttern. In einigen Fällen wurden die Quartiere sogar mitten in den Gletschern gebaut, insbesondere um den Fedaia-Pass und am San Pellegrino Pass

Das Befremden nimmt zu, wenn man entdeckt, dass die an die Alpini ausgegebenen Ausrüstungen für das Leben in großer Höhe absolut ungeeignet waren. Trotz des extremen Klimas (Schnee im Sommer war keine Seltenheit) waren im Großteil der Barackenlager die kleinen Kocher für die Nahrungsmittel die einzige Heizquelle. Es gab wenige Wollkleidungsstücke und viele mussten sich (unter Verwendung von Aluminium) die Sonnenbrillen selber bauen, um sich vor den Schäden der Sonnenstrahlen zu schützen. Zudem kämpften die Soldaten für das ganze Jahr 1915 in ihren graugrünen Uniformen, die inmitten des Schnees von den Feinden leicht auszumachen waren. Erst im Folgejahr wurden die ersten weißen Overalls verteilt, die eine größere Mimetisierung gewährleisteten. 

Aber neben den Soldaten in der vordersten Linie hatte der Krieg im Gebirge auch noch andere Hauptakteure. Dabei handelte es sich um die so genannten Träger, die sich freiwillig meldeten, um (in schweren Körben) Waffen, Munition, Material und Essen von den Reihen hinter den Linien zu den Soldaten auf den Bergen zu transportieren. Da jedoch der Großteil der Männer im Krieg eingesetzt wurde, wurde diese Rolle in einigen Fällen von den Frauen übernommen. Das beste Beispiel dafür sind die Karnischen Trägerinnen (Portatrici Carniche), die in Karnien tätig waren und denen heute hauptsächlich in Timau gedacht wird, dem Ort nahe dem Kleinen Pal (Pal Piccolo) und dem Freikofel, wo Maria Plozner Mentil ruht, die im Februar 1917 ausgerechnet bei einem ihrer Aufstiege zu der vordersten Linie den Tod fand. 
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