Die Streitkolben können nicht als technologische Neuerungen angesehen werden, die auf die Zeit des Großen Kriegs zurückgehen. Im Gegenteil, sie waren eine sehr alte Waffe, die aufgrund ihrer einfachen Bauweise schon im 2. Jahrtausend vor Christi verwendet wurde. Man brauchte dafür nur einen Holzstock (oder Eisenstab) mit einem Griff, an dessen Ende Klingen, Eisenummantelungen oder Beschläge angebracht wurden. Die Wirksamkeit der Streitkolben war jedoch sehr hoch und sie wurden über Jahrhunderte (bis über das Mittelalter hinaus) ständig hergestellt und von den in Kämpfen Mann gegen Mann eingesetzten Kriegern verwendet. Mit der Einführung des Schießpulvers und den abnehmenden Feindkontakten verlor dieser Waffentyp an Bedeutung und wurde somit schrittweise aufgegeben.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewannen die Streitkolben erneut eine gewisse Bedeutung. Trotz der Kanonen mit kilometerlanger Reichweite, der Flugzeuge, der Panzer und der Maschinengewehre war die von den Militärkommandos auferlegte Taktik der Sturm auf die feindlichen Stellungen. Auf diese Weise fanden sich die Soldaten nach Überwindung aller Hindernisse in den Schützengräben Auge in Auge mit dem Feind wieder, einem engen Raum, in dem man sich nicht bequem bewegen konnte. Deshalb waren die Streitkolben also ideal für eine derartige Begebenheit, da sie leicht zu handhaben und gleichzeitig äußerst gefährlich waren (da die Uniform der Soldaten keinen Metallschutz besaß).
Unter allen europäischen Armeen verzichtete nur die italienische darauf und bevorzugte Dolche und Handgranaten. Im Gegenteil, gerade die Streitkolben waren eine der Stärken der Anti-Habsburger-Propanga. Nach dem fürchterlichen Phosgen-Angriff am Monte San Michele vom 29. Juni 1916 kamen die ungarischen Truppen Honved in den italienischen Schützengraben, um die Verletzten ausgerechnet mithilfe der Kolben zu töten. Von da an wurden diese primitiven Waffen zum Synonym für "Barbarei" und Grausamkeit des Feindes.