Wenn ein Krieg erklärt und ausgetragen wird spricht man oft von den Heeren auf den Schlachtfeldern, von Kommandanten und Männern, die sich an der Front auszeichnen. Oft vergisst man dabei die
Zivilbevölkerung, die dadurch, dass sie nicht an der Front kämpft, in den Hintergrund rückt. Aber der Krieg ist ein allumfassendes Ereignis, dass die gesamte Bevölkerung mit einbezieht, vor allem in seine negativen Aspekte.
Es gibt auch in dieser zivilen Bevölkerung Personen, die zu Protagonisten geworden sind und an die man sich noch nach Jahren erinnert. Dazu gehören zum Beispiel die
karnischen Trägerinnen, die Frauen aus Karnien (aber auch aus den Tälern der
Julischen Alpen), die
Nahrungsmittel und Kriegsmaterial den Männern an der Alpenfront lieferten. 1992 hat die Gemeinde
Paluzza auf dem Platz von Timau ein vom Bildhauer Antonio Tinaglia geschaffenes Werk errichtet, das diesen Trägerinnen, und insbesondere
Maria Plozner Mentil gewidmet ist, der von einem österreichischen Heckenschützen am 15. Februar 1916 getöteten Frau.
Es handelt sich um eine große Metalltafel, auf der in
Basrelief ein tragischer Moment des Kriegs dargestellt wird; der Tod einer Trägerin, die von zwei anderen Figuren mit Tragkörben auf dem Rücken gestützt wird, und einer vierten, weiter entfernten Figur, die mit dem Arm die Richtung anzeigt, woher der Schuss kam. Am 23. Juli 2011 wurde das Werk anlässlich der Festlichkeiten für das 150-jährige Jubiläum der Einheit Italiens zum
Nationaldenkmal erklärt.