Die Offensive am Piave begann offiziell um drei Uhr morgens am 24. Oktober 1918 mit einem massiven Beschuss der österreichisch-ungarischen Stellungen des Monte Grappa. Der italienische Granatenhagel zeigte jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Der erfahrene General Svetozar Borojevic nahm angesichts der Wetterbedingungen an, dass ein Angriff längs des Piave nicht denkbar war, bereitete seine Soldaten also am Grappa vor und stellte sie besser als die Italiener auf.
Im Gegensatz dazu steckte der General Giardino, der nur eine Woche für die Organisation des Angriffes hatte, schon bald in Schwierigkeiten. Die Infanterie bewegte sich mit einer veralterten Taktik, rückte auf einer Linie vor (ohne die "elastischen" Bewegungen in Betracht zu ziehen, wie während der ersten Schlacht am Monte Grappa) und ohne auf die Unterstützung der Achten Armee (Ottava Armata) zu zählen, die den Angriff um 48 Stunden verschob. Auf diese Weise blieben die Berge Asolone, Prassolan und Solarolo alle in österreichisch-ungarischer Hand.
Am folgenden Tag richteten sich die Angriffe auf den Monte Pertica, am Westhang des Massivs. Am Nachmittag gelang es den italienischen Soldaten, den Gipfel zu erobern, aber zwei Tage später erlitten sie den Gegenangriff. Es folgten verschiedene Versuche, die zu keinem nennenswerten Ergebnis führten. Das Gleiche geschah am Col della Beretta, der fest von Borojevics Männern gehalten wurde.
Wenn sich der italienische Angriff auf den Monte Grappa beschränkt hätte, hätte sich die Lage wahrscheinlich nicht geändert und die österreichisch-ungarischen Truppen hätten alle ihre Stellungen halten können. Der Ausgang der Endschlacht (Battaglia Finale) änderte sich am Piave. Der Vorstoß nach Vittorio Veneto und zum Fluss Livenza riskierte die Isolierung der habsburgischen Soldaten und somit war der General Ferdinand Goglia, Befehlshaber der Armee Belluno (Armata Belluno), gezwungen, am 30. Oktober den sofortigen Rückzug an alle Stellungen ergehen zu lassen.
In nicht einmal 24 Stunden bewegten sich alle Regimenter, mit Ausnahme des 99., das nachdem es den Marsch seiner Kameraden gedeckt hatte, von den italienischen, die es umzingelt hatten, gefangen genommen wurde, nach Norden.
Die Schlacht endete nach einer Woche harter Kämpfe, welche die schlimmsten Albträume des Isonzo wieder an den Tag brachten. In dem sechstägigen Gefecht wurde der Verlust von circa 25tausend Mann, davon mindestens 5.500 Tote und Vermisste, registriert.