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Die Achte Isonzoschlacht

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Wenige Tage nach dem Ende der Siebten Isonzoschlacht beschloss das Oberkommando, die Durchbruchoffensive (offensiva di sfiancamento) gegen das österreichisch-ungarische Heer fortzusetzen. Am 30. September wurde der übliche der Kriegshandlung vorangehende Beschuss wieder aufgenommen, wurde aber kurz darauf wegen der schlechten Wetterbedingungen unterbrochen. Borojevic konnte so die Neuorganisation der Verteidigungslinien in Erwartung der beiden von Conrad versprochenen Divisionen für einige Tage fortsetzen.

Nach den starken Regenfällen wurde der Beschuss der ersten österreichisch-ungarischen Linien am 9. Oktober wieder aufgenommen. Der italienische Angriff sah eine Kriegshandlung der Dritten Armee (Terza Armata) in der Gegend von Nova Vas (einem Dorf zwischen Doberdò del Lago und Kostanjevica) und ein Eindringen weiter nördlich durch die Zweite Armee (Seconda Armata) vor. Am 10. Oktober machte der Angriff kleine Fortschritte durch die Letztgenannte, während die Männer von Emanuel Philibert mit Wucht zurückgeschlagen wurden. Sie erreichten Iamiano (ein kleines Dorf südöstlich von Doberdò), aber es gelang ihnen nicht, es unter ihrer Kontrolle zu halten. Den tschechischen an der Höhe 144 (nahe des Sees Pietrarossa (Lago di Pietrarossa)) postierten Scharfschützen gelang es, alle italienischen Versuche zurückzuschlagen.

Wiederum war die Zahl der gefallenen, verwundeten oder gefangen genommenen Männer in der nur dreitägigen Schlacht beider Heere eindrucksvoll. Sowohl Italien als auch Österreich-Ungarn verloren circa 25tausend Mann, während Iamino völlig dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Es lohnt sich jedoch, zu unterstreichen, wie diese Schlacht theoretisch einen der dramatischsten Momente für das Habsburger Kaiserreich darstellt. Ohne dass sich Cadorna und die Oberkommandos dessen bewusst wurden, rettete der Widerstand bei Iamino das Schicksal dieser Front. Die österreichisch-ungarischen Kommandos dachten nämlich nach dem Rückzug vom August noch an die Organisation der neuen Verteidigungslinien. In jenen Tagen schlug ein hoher aus Wien auf Besuch des Wippachtals (Valle del Vipacco) gesandter Offizier die Organisation einer neuen befestigten Linie (circa drei Kilometer) weiter hinten als zuvor unter Nutzung so der gewundenen Felswege und der zahlreichen natürlichen Höhlen in der Nähe des Monte Ermada vor.
Als die Kämpfe Iamino erreichten, waren die neuen Verteidigungslinien am Ermada unangemessen und dem Heer des Hauses Savoyen wäre es höchstwahrscheinlich gelungen, durchzubrechen und nach Triest weiterzugehen, wenn es auf dieser Linie weiter gemacht hätte.
 
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