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Die Siebte Isonzoschlacht

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Mitte September befahl das italienische Oberkommando eine neue Offensive auf dem Karst zu beginnen und leitete so die Siebte Isonzoschlacht (Settima Battaglia dell'Isonzo) ein. Cadorna, überzeugt davon, dass der Verlust von Görz die Männer von Borojevic geschwächt hätten, versuchte, auch den Kriegseintritt Rumäniens (27. August 1916) auszunutzen, der das österreichisch-ungarische Kaiserreich theoretisch zur Verlegung neuer Divisionen an die Balkanfront (fronte balcanico) gezwungen hätte.
Die habsburgischen Truppen waren hingegen ganz und gar nicht unvorbereitet. Die Verstärkungen, vor allem jene materiellen, waren in kurzer Zeit eingetroffen und keiner wurde an die neue rumänische Front verlegt. Ferner wurden zwanzigtausend russische Gefangene aus den Gefangenenlagern auf den Karst (Carso) verlegt, um neue Schützengräben auszuheben und Posten und Artilleriestellungen zu errichten. In der Gegend des Vallone entstanden so vier neue Verteidigungslinien.

Der Angriff begann am Morgen des 14. September mit einem dichten Beschuss, welcher die erste österreichisch-ungarische Linie vernichtete. Dann kam der Zeitpunkt der Infanterie. Die vom Herzog von Aosta geführte Dritte Armee (Terza Armata) griff mit 100tausend Mann auf einer knapp 8 Kilometer langen Front an, aber alle Angriffe wurden ständig von den vom 7. Korps des Erzherzogs Josef von Habsburg eingesetzten Maschinengewehren, von den Flammenwerfern und von den Tränengasen zurückgeschlagen.
In der dreitägigen Schlacht wurde kein Erfolg erzielt und beide Stellungen erlitten schwere Verluste. Noch einmal schien nichts den hartnäckigen österreichisch-ungarischen Widerstand anhaben zu können.

In Wirklichkeit begannen im habsburgischen Heer die ersten Risse ans Licht zu kommen. Die in den letzten Wochen eingetroffenen Verstärkungen bestanden oft aus Männern mittleren Alters ohne eine angemessene körperliche und militärische Vorbereitung, während das Zusammenleben der Gruppen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturgemeinschaften begann, zahlreiche Spannungen zu schaffen. Was sie zusammenhielt, war die unerschütterliche Verachtung für den italienischen Feind.
 
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