Während an der Isonzofront (fronte dell'Isonzo) die Fünfte Schlacht abgeschlossen war, wurden im Hochgebirge der italienischen Front einige Kriegshandlungen vorbereitet, die nicht so sehr wegen der Eroberungen vielmehr wegen der Art und Weise, wie sie geführt wurden, in die Geschichte eingegangen sind. Die Schlachtfelder waren weder die Karsthochebene noch die Anhöhen der Julischen Voralpen, sondern vielmehr die Gipfel der Karnischen Alpen, der venezianischen Dolomiten und jene des Massivs des Adamello, zwischen der Lombardei und dem Trentino. Es begann jene Phase, welche die Historiker als "Weißen Krieg" ("Guerra Bianca") definiert haben, wobei sie die ewig vorhandenen Gletscher und den Schnee heraufbeschworen haben.
In der Nacht des 26. März 1916 griff ein österreichisch-ungarisches Bataillon in den Karnischen Alpen (Alpi Carniche) die italienischen Stellungen auf den Gipfeln des Kleinen Pal und des Großen Pal an. Das Ziel war die Überraschung der italienischen (von meterhohem Schnee umgebenen) Soldaten, die Umzingelung des Freikofel und dann der Abstieg nach Timau hinter den italienischen Linien. Das Alpenbataillon "Tagliamento", das am "Trincerone" überrascht wurde, war gezwungen, zurückzuweichen und seine Stellungen aufzugeben. Trotz des Schneesturms und der Dunkelheit breitete sich diese Kriegshandlung rasch auf die Nachbargipfel aus und gefährdete stark die Stabilität der italienischen Front an dieser Stelle.
Am nächsten Morgen trafen die italienischen Verstärkungen ein und die Schlacht um den Kreuzbergpass (Passo di Monte Croce Carnico) wurde drei Tage lang ununterbrochen fortgesetzt. Am 29. März merkten die österreichisch-ungarischen Soldaten, dass sie weder vordringen noch die neuen eingenommenen Stellungen hätten halten können. Sie kehrten also um und die Italiener konnten den Trincerone am Kleinen Pal (Pal Piccolo) wieder einnehmen, verloren aber fast tausend Mann.
Wenige Tage später fanden wichtige Kriegshandlungen in den östlichen Dolomiten, auf der Linie Kreuzberg-Sexten-Innichen (Monte Croce Comelico-Sesto-San Candido) (zwischen dem Cadore und dem Pustertal) statt. Der am Ende 1915 überarbeitete Plan sah die Einnahme des Passo Sentinella und des Croda Rossa nahe Sexten (Sesto) vor. Die Kriegshandlung hätte im Winter ablaufen sollen, um den Überraschungseffekt zu erhöhen, aber der österreichisch-ungarische Widerstand war hartnäckig. Die Schlacht wurde erst Mitte April mit der Einnahme des Passes und dem Gipfel Elf (Cima Undici) abgeschlossen. Der Croda Rossa blieb hingegen in der Hand der habsburgischen Truppen.
Gleichzeitig verließen 220 Ski fahrende Alpini das Rifugio Garibaldi (italienischer Stützpunkt in 2550 Meter ü.d.M.) und beförderten drei Maschinengewehre in die Nähe des Rifugio Mandrone, Sitz der österreichischen Stellung. Im Laufe eines Monats konnten die Italiener die wichtigsten Gipfel des Adamello-Massivs (darunter der Monte Fumo, 3418 Meter) einnehmen und kamen bis zum Kopf des Val Genova.