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Die Vierte Isonzoschlacht

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Nach den furchtbaren in der Dritten Isonzoschlacht erlittenen Verlusten war die Lage innerhalb des Heeres weiterhin schwierig. Die Soldaten waren nunmehr müde und von den ständigen gescheiterten Angriffen inmitten sehr hoher Risiken demoralisiert und die Bedingungen im Schützengraben mit dem bevorstehenden Winter wurden von Tag zu Tag verzweifelter. Die Ration war knapp und kalt, die Hände und Füße waren oft unbeweglich und vom Frost angeschwollen, die Uniformen immer durchnässt und wurden starr wie Holz, wenn sie an der Luft getrocknet wurden.
Aber der General Luigi Cadorna war in seinem Kommando in Udine überzeugt, dass die österreichisch-ungarischen Truppen von Svetozar Borojevic im Begriff waren, nachzugeben. Am 11. November 1915 wurde also der Befehl zur Wiederaufnahme der Angriffe ausgegeben und so begann die Vierte Isonzoschlacht.

Die italienischen Soldaten griffen die Berge Mrzli, Sabotino, Calvario und San Michele an, aber die Ergebnisse waren gleich Null. Der einzige kleine Vorstoß erfolgte nördlich von Görz, in der Ortschaft Oslavia-Höhe 188, ohne jedoch den nahen Ort Piuma zu erreichen und somit das rechte Isonzoufer. Für die Verschlechterung der Lage sorgte das Oberkommando, das auf Anraten des französischen Generals Joffre beschloss, die Stadt am Isonzo zu bombardieren. Am 18. November beschossen die italienischen Feueröffnungen dreieinhalb Stunden lang das noch von Zivilisten bewohnte "österreichische Nizza" und beschädigten eine der schönsten Städte der Gegend. Dies war umso schwerwiegender, als man bedenkt, dass diese Handlung auf der taktischen Ebene keinen Vorteil brachte.

In den ersten Dezembertagen nahmen die Angriffe ab und am 5. wurde die Vierte Schlacht (Quarta Battaglia) offiziell abgebrochen. Das Jahr 1915 endete also ergebnislos mit Ausnahme des Vorstoßes der ersten Kriegstage. Die in den Schützengräben schon weit verbreitete Unzufriedenheit begann, auch unter der öffentlichen Meinung umzugehen, die den Kriegseintritt von Italien im Mai sehr kräftig unterstützt hatte.
 
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