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Die Dritte Isonzoschlacht

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Die ersten beiden Isonzoschlachten hatten nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt und hatten die ganze mangelnde Vorbereitung des italienischen Heers auf einen langen Stellungskrieg (guerra di posizione) hervortreten lassen. Die optimistischen Vorhersagen von Ende des Frühjahrs wurden wenige Monate später durch Besorgnis und Frustration ersetzt, weil praktisch kein Ziel erreicht worden war.

Cadorna beschloss also, seine Taktik zu ändern, zog es vor, auf Görz zu zusteuern und vorübergehend den Vorstoß auf Triest (Trieste) aufzugeben. Die in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts "Nizza der Adria" genannte Stadt am Isonzo erschien ein erreichbares Ziel für das italienische Heer. Wenn das Vordringen nach Norden in Richtung auf Tolmein (Tolmino) und im Süden am Monte San Michele fortgesetzt würde, wäre Görz (Gorizia) umzingelt gewesen und den ungarischen und dalmatinischen Truppen, die sich in der Stadt aufhielten, wäre nichts anderes übrig geblieben, als sich zu ergeben.
Am 18. Oktober 1915 begann so die Dritte Isonzoschlacht (Terza Battaglia dell'Isonzo) mit mehr als 1300 Kanonen, die mit dem Beschuss der österreichisch-ungarischen Linien an einer 50 km langen Front, von den Julischen Voralpen (Prealpi Giulie) bis nach Monfalcone, begannen. Die ersten Angriffe am Berg Mrzli und am San Michele verliefen positiv, aber nach wenigen Stunden zwangen schwere Gegenangriffe die italienischen Soldaten, auf die Ausgangsstellungen zurückzuweichen. Die Anzahl der Gefallenen nahm das Ausmaß einer Tragödie an. In zehn Tagen beliefen sich die Verluste auf 67 tausend Mann und einige Brigaden wurden praktisch vernichtet (die Brigade Catanzaro verlor am Monte San Michele fast dreitausend Soldaten).
Gleiches Bild am Monte Calvario, am Monte Sabotino und an der Höhe 121 von Monfalcone, wo alle Eroberungsversuche der österreichisch-ungarischen Schützengräben scheiterten.

Das einzige kleine Ergebnis, und auch das unter einem großen Menschenopfer, war die Einnahme der Schützengräben am Monte Sei Busi. Am 23. Oktober gelang es der Brigade Siena nach einer dreitägigen Schlacht, von der wichtigen befestigten Linie des Bergs Besitz zu ergreifen. Völlig erschöpft wurde die Formation durch ein Bersaglieri-Regiment und durch die Brigade Sassari ersetzt, die dem üblichen feindlichen, am 4. November abgebrochenen Gegenangriff standhalten konnten.
 
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