Politeama Rossetti
Dieses Theater wurde von der anonymen Gesellschaft des Baron Emilio Morpurgo, die aus wichtigen Vertretern des unternehmerischen und wirtschaftlichen Umfelds von Triest bestand, in Auftrag gegeben. Es wurde 1877 von dem ligurischen Architekten Nicolò Bruno (1833-1899) entworfen und in weniger als einem Jahr vervollständigt.
Die Einweihung fand am 27. April 1878 statt. Aus diesem Anlass wurden „Ein Maskenball“ von Giuseppe Verdi und das Ballett „Pietro Micca“ aufgeführt.
Das Theater im eklektischen Stil ist nach dem Grafen Domenico Rossetti de Scander, berühmter Rechtsgelehrter und Historiker der Stadt Triest, benannt. Es wurde schon damals wegen seines riesigen Fassungsvermögens (insgesamt 5.000 Plätze im Parterre, in den Logen und in den zwei Rangebenen), der Schönheit des Saals und des Foyers sowie der zu öffnenden Kuppel geschätzt.
Ursprünglich fanden vor allem musikalische Aufführungen (Opern- und Operettenmusik, sowie sinfonische Musik) statt, obwohl die Bühne auch für Aufführungen anderer Art geeignet ist. Es wurden namhafte Komponisten und Orchesterleiter eingeladen, wie etwa Richard Strauss (1903), Gustav Mahler (1905), Pietro Mascagni (1908), Arturo Toscanini (1920), Franz Lehar (1927).
Es fanden aber auch Aufführungen mit Pferden, Kostümbälle, Feste und Feiern, die ersten Kinovorführungen, Versammlungen, futuristische Abende und selbstverständlich Theatervorstellungen statt. Letztere kennzeichnen das heutige Programm des Politeama Rossetti.
Das Theater wurde drei Restaurationsarbeiten unterzogen: 1928 und 1969 unter Aufsicht des Architekten Umberto Nordio und 1999/2001 von den Architekten Luciano Celli und Marina Cons.
Die ersten Restaurationsarbeiten betrafen das Parkett und das Foyer. Einrichtung und Dekoration wurden erweitert. So wurden etwa in der Wandelhalle vier Basreliefs von Marcello Mascherini geschaffen, die Musik, Schauspielkunst, Tanz und Gesang darstellen.
Zwischen 1956 und 1968 war das Theater geschlossen. Danach fanden die zweiten Restaurationsarbeiten statt, die dem Gebäude die alte Pracht zurückgaben. Dies wurde ermöglicht durch das Feingefühl von Ugo Irneri, Vorsitzenden von Lloyd Adriatico, der das Eigentum des Politeamas übernahm.
Schließlich fand 1989 die dritte Restauration statt, nachdem die Stadt Triest das Theater gekauft hatte. Nun wurden alle Anlagen laut den gesetzlichen Bestimmungen instand gesetzt und der an die Kundschaft angebotene Service verbessert.
Das Theater hat heute ein Fassungsvermögen von 1500 Plätzen in einem komplett renovierten Saal. Seit 2001 verfügt es erneut über ein Foyer (Sala Bartoli) für Schauspiele, Tanzvorfuehrungen und Musicals und seit 2007 auch über ein Restaurant (Cafè Rossetti), das ebenso für Treffen mit dem Publikum, Pressekonferenzen und kleine Konzerte dient.