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Der Palazzo Carciotti


Palazzo Carciotti

Der Palast Carciotti wurde von dem vermögenden griechischen Stoffhändler Demetrio Carciotti in Auftrag gegeben und zwischen 1798 und 1805 erbaut. Er wurde von Matteo Pertsch (1769-1837) geplant, einem Architekten deutscher Herkunft, der seine Ausbildung im kulturell blühenden Umfeld der Accademia di Brera und der Accademia di Belle Arti di Parma erhalten hatte.
 
Der neoklassische Stil des Gebäudes spiegelt nicht nur den Charakter des Auftraggebers wider, sondern auch das damalige architektonische Bezugsmodell, nämlich die große Tradition der französischen Klassik.
 
Der Palast wurde als ein „großartiges Bauwerk ohne jegliche Geldersparnis“ konzipiert, das nicht nur als Wohnhaus des Besitzers diente: Er sollte auch Lagerhallen, Stallungen und Scheunen beherbergen. Das Gebäude erstreckt sich über eine rechteckige Fläche von 40 x 100 Metern und rahmt vier Innenhöfe ein.
 
Die Hauptfassade, die auf die Küste hinausgeht, kennzeichnet sich durch einen Vorbau mit fünf Bogenweiten, die durch sechs kannelierte ionische Säule getrennt sind. Diese tragen eine Brüstung mit sechs allegorischen Statuen (Portenus, Tyche, Athena, Fama, Apollo, Abundantia), die von Antonio Bosa, einem Schüler von Canova, gemeißelt wurden.
 
Hinter der Attika erhebt sich ein zylinderförmiger Tambour, der die mit Kupfer beschlagene Kuppel trägt. Laut dem Maurermeister Giovanni Righetti diente diese als Sternwarte. Auf der Kuppel befindet sich der napoleonische Adler.
 
Alle architektonischen Elemente bestehen aus istrischem Stein, ein Material, das die Fassade monumemtal und bedeutend erscheinen lässt.
 
Die hintere Fassade hat die gleiche Gestaltung wie die Hauptfassade. Allerdings sind an dieser nur  Halbsäulen und lediglich vier Statuen (Thypsis, Mercurius, Poseidon, Odysseus) zu sehen. Die ersten beiden Statuen wurden von Antonio Bosa, die anderen von Bartolomeo Augustini gemeißelt.
 
Im Innenraum findet man hinter dem Eingang, in dem sich zwei Statuen (Hercules und Minerva) befinden, die Hauptprunktreppe aus Carrara-Marmor, mit weiteren drei Statuen (welche die Malerei, Bildhauerei und Architektur darstellen). Diese führt durch einen großen runden Saal doppelter Höhe mit 16 monolithischen Säulen und Fresken von Giuseppe Bernardino Bison, die Szenen der Ilias und der Odyssee erzählen, zu den herrschaftlichen Zimmern.

Herr Carciotti bestimmte den Palast ausschließlich für die männlichen Erben. 1831 wurde er zum ersten Sitz der Generali Versicherungen, dann zum Sitz der Österreichisch-ungarischen Bank, später der Alliierten Militärregierung und schließlich der Hafenverwaltung. Heute ist er Eigentum der Stadt Triest.

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