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Der Palazzo Stratti


1839 wollte der Kaufmann Nicola Stratti an der Piazza Grande gegenüber dem "Palazzo Pitteri" einen Palast bauen lassen, der demjenigen nacheifern sollte, den Carciotti vor vierzig Jahren hatte erbauen lassen und der seitdem das Ufer beherrschte.

Für den Entwurf seines Palastes wandte sich Stratti an Antonio Buttazzoni, einen der besten Architekten, die Trieste nach dem Tod von Pertsch und dem Weggang von Nobile noch verblieben waren.

Die heutige Ansicht des Gebäudes entspricht nicht dem Entwurf dieses Architekten, da er in der Folge von Andrea Seu und anschließend von Eugenio Geiringer und Giovanni Righetti, die sein eklektisches Aussehen schufen, verändert wurde. Die von Geiringer und Righetti vorgenommenen Veränderungen betreffen nur die Fassade, die der Piazza Unita zugewandt ist.

Im Entwurf des Buttazzoni sollte die Hauptfassade auf den Capo di Piazza (Vorplatz) und nicht auf die Piazza Grande schauen, da er davon ausging, dass sich auf dieser Seite wegen der Nähe zum Theater (1801 erbaut) und zum geplanten "Tergesteo" (1842) der Publikumsverkehr konzentrieren würde.

Seu führte auf allen drei Fassaden eine Reihe von Arbeiten aus, vornehmlich auf der am Capo di Piazza; er fügte weitere Lisenen ein und ordnete sie assymetrisch, indem er die seitlichen Baukörper hervor hob und die kleinen Balkone verschob.

1846 wurde der Palast von den Assicurazioni Generali erworben. 1872 veranlassten sie eine radikale Neuordnung der Fassade nach einem Entwurf der Architekten Geiringer und Righetti, die ihr das gegenwärtige Aussehen gaben. Die Fassade wurde weitgehend verändert, um den Palast an das neue Gesicht, das der Platz in jenen Jahren annahm, anzupassen.

Die Restaurierung war durchgreifend: nicht ein einziges Element der Fassade zeugt noch vom ursprünglichen Entwurf von Buttazzoni - sei es durch die Veränderung vorher existierender Elemente, sei es durch die Hinzufügung einer Serie von dekorativen Motiven (pflanzliche Verzierungen und Blumengehänge, zwischen den Fenstern, vier Statuen zur Rechten und vier zur Linken, die klassische Gottheiten darstellen); sie vermitteln dem Palast ein ganz und gar eklektisches Aussehen.

Hervor zu heben sind vor allem auch die beiden Flügel des Prospekts, die in den beiden seitlichen Baukörpern gipfeln: auf der zweiten und der dritten Etage durch die Einfügung von vier ausgekehlten ionischen Lisenen, auf der darüber liegenden Etage durch rechteckige Verzierungen und schließlich auf der letzten durch vier Statuen. Die Fassade wird gekrönt von einer Ballustrade, die das Motiv des langen Balkons und der seitlichen Balkone von der 2. Etage aufnimmt; sie wird abgeschlossen von einer Skulpturengruppe, dem Werk des Venezianers Zandomeneghi; sie stellt Trieste dar - umgeben von Allegorien der Fortuna und des Fortschritts.

Eine besondere Kuriosität der Skulpturengruppe ist das Modell der Lokomotive, die Stephenson 1837 an Österreich geliefert hat. Buttazzoni wollte damit die Erwartung zum Ausdruck bringen, dass zwischen Trieste und Österreich so bald wie möglich eine Verbindung hergestellt würde. Auf der Linken sieht man eine Eule, den heiligen Vogel der Minerva, der die Vernunft gegen die Finsternis darstellt.

Im Parterre des Gebäudes befindet sich das historische "Caffee degli Specchi". In den oberen Stockwerken sind eine Agentur der Assicurazioni Generali und andere Büros untergebracht.

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