Schneeschuh-Exkursion inmitten der schneebedeckten Wälder von Ugovizza
Jede Jahreszeit hat ihren Charme und der Winter zeigt sich für mich in den Bergen von seiner besten Seite. An den klarsten Tagen kann man die schneebedeckten Wipfel kilometerweit sogar von mir zu Hause erkennen und von den Stränden der friaulanischen Ebene aus erkennen.
Nach den letzten Schneefällen habe ich der Verlockung dieses eindrucksvollen Panoramas nicht widerstehen können und zusammen mit einer Freundin beschlossen, an der Exkursion "Cjaspole e Larici" (Schneeschuhe und Lärchen) teilzunehmen, die von dem Verein In Natura per Natura (In der Natur für die Natur) organisiert wird, der den langsamen und nachhaltigen Tourismus in Friaul-Julisch Venetien fördert.
Wir haben uns mit Claudio, unserem Naturführer, und den anderen Teilnehmer in Ugovizza getroffen und sind mit vom Verein gestellten Schneeschuhen und Stöcken bewaffnet losgefahren, um einen Teil der Puanina Tour zu erkunden.
Die Puanina Tour ist eine Ringstrecke, die die Almen und die Hütten in der Schlucht von Ugovizza verbindet und zwischen den dichten Wäldern von Tarvisio verläuft. Sie wird auch als "Kuhpfad" bezeichnet.
Wir haben unseren Ausflug mit der Waldstraße in der Nähe des Parkplatzes des Val Rauna auf 1090 Metern Höhe begonnen. Nach einer ca. eineinhalbstündigen Wanderung durch schneebedeckte Lärchen- und Tannenwälder haben wir uns eine kurze Pause auf der Terrasse der wunderschönen Malga Priu auf ca. 1.250 Metern Höhe gegönnt, wo wir unser Proviant verzehrt und die atemberaubende Aussicht auf den Luschariberg bewundert haben. Die Alm, die von April bis Oktober für Touristen geöffnet ist, hat außer der traditionellen Hüttenübernachtung eine weitere originelle Lösung gefunden: die umweltfreundlichen Baumhäuser in Form eines Tannenzapfens, in denen man auf zehn Metern Höhe unter den Sternen schlafen und das Panorama der umgebenden Berge auf 360 Grad bewundern kann.
Gestärkt haben wir unseren Weg fortgesetzt, um den höchsten Punkt unserer Wanderung zu erreichen: die Casera Mezesnik auf dem östlichen Hang des Monte Stabet auf ca. 1400 Metern Höhe. Die Mühe des letzten Aufstiegs wurde durch die Landschaft wettgemacht: von der Casera aus öffnet sich ein breites Panorama auf die Julischen Alpen. Sagranberg, Osternig, Acomizza, Mangart, Luschariberg, Cima di Cacciatore, Wischberg, Mittagskofel und Bramkofel. Von der Sonne geküsst und von einer eindrucksvollen funkelnden Schneedecke umgeben, haben wir unseren verdienten Mittagsproviant verspeist. Der anstrengendste Teil des Tages ist geschafft, nun ist der Moment des Abstiegs mit unseren Schneeschuhen in der dicken Schicht Neuschnee gekommen, auf dem jeder seine Spur im noch unberührten Schnee hinterlässt.
Man hat das Gefühl, sich in einem winterlichen Märchenbuch zu befinden. Die Landschaften sind auch auf dem Rückweg abwechlsungsreich und eindrucksvoll, der den Ring schließt und uns wieder zum Ausgangspunkt zurückbringt.
Zur Krönung des Tages im Schnee und der netten Gesellschaft haben wir uns in die Wärme des Rifugio Gortani geflüchtet, wo wir bei gemütlicher Unterhaltung und schmackhaften hausgemachten Kuchen den Ausflug mit neu gewonnener Energie haben ausklingen lassen.